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Israel

"Der neue Kibbutz"

Israel Tel Aviv © eldad-carin - ThinkstockPhotos

Die israelische Metropole Tel Aviv.

Das Technologieland Israel will mit Deutschland stärker bei Forschung und Informationstechnik zusammenarbeiten.

Junge Gründerszene, erfolgreiche Forschung und Trendsetter bei Software: Das sind einige Kennzeichen der israelischen Wirtschaft, die sich weltweit einen Namen als Innovationsmotor gemacht hat. Diese Dynamik spiegelt sich auch in den Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland wider, die vor 50 Jahren mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen in Gang gekommen sind. Das bilaterale Handelsvolumen beläuft sich heute auf rund sieben Mrd. US-Dollar, womit Deutschland nach den USA und China Israels drittwichtigster Partner ist, umgekehrt liegt Israel auf Platz zwei der wichtigsten deutschen Handelspartner im Nahen und Mittleren Osten.

Mit dem USB-Stick und dem Instant-Messaging-Dienst ICQ schafften israelische IT-Erfindungen schon in den 90er Jahren den Durchbruch auf den Weltmarkt. Heute weist Israel – bezogen auf die Bevölkerungszahl – weltweit die höchste Konzentration an technologieorientierten Firmengründungen auf.

Die Deutsch-Israelische Industrie- und Handelskammer (AHK), die vor 20 Jahren gegründet wurde, will diese Dynamik und Technologieorientierung nutzen, um die beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen auszubauen. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Plattform „Betatec“ (www.betatec.org), wobei „Beta“ für „Berlin – Tel Aviv“ steht. Nach Aussage von Gregor Schlosser, Betatec-Projektmanager bei der AHK, soll die Plattform insbesondere dazu beitragen, die Zusammenarbeit auf dem Feld der Informations- und Kommunikationstechnologie zu verstärken.

Das jüngste Betatec-Projekt heißt „Der neue Kibbutz“: Ab August 2015 können deutsche Studierende ein Praktikum bei Start-ups oder auch größeren Unternehmen in Israel machen, finanziell unterstützt vom israelischen Generalkonsulat in München und vom Freistaat Bayern. „Die Idee war, eine moderne Alternative zu dem in der Vergangenheit sehr beliebten Freiwilligendienst in einer Landwirtschaftskommune zu schaffen“, erklärt Schlosser.

Unternehmen, die nach Israel exportieren möchten, sollten bei ihrer Entscheidung für den Markteintritt die Stärken des Landes im Blick behalten. Die zukunftsweisende Forschungslandschaft, die Vielzahl der Start-ups, die technikbegeisterten Verbraucher und die starke weltwirtschaftliche Vernetzung eröffnen nach Auffassung der AHK vielfältige Perspektiven für die Zusammenarbeit von deutschen und israelischen Unternehmen, u.a. auf den Feldern Forschungszusammenarbeit, Technologiezukauf und Investitionsgüter. Auch Maschinen- und Anlagenbauer, die sich im Bereich „Industrie 4.0“ weiterentwickeln wollen, können in Israel geeignete Kooperationspartner finden. „Die deutsch-israelische Zusammenarbeit ist eine kaum vorstellbare Erfolgsstory. Marken und Produkte ,Made in Germany‘ genießen einen außerordentlich guten Ruf“, so der stellvertretende AHK-Geschäftsführer Michel Weinberg.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen und des 20-jährigen AHK-Jubiläums findet vom 28. bis 30. Juni 2015 in Tel Aviv die Veranstaltung „Made in Germany – 50 Years of German Brands in Israel“ statt. Eine begleitende Ausstellung lässt den Werdegang deutscher Marken in Israel Revue passieren.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2015, Seite 16

 
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