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Heizomat

Mehr Platz für Holzhacker

Die Heizomat Gerätebau-Energiesysteme GmbH in Gunzenhausen, die Anlagen für das Heizen mit Holz herstellt, hat ihre Produktion am Standort der früheren Hahnenkamm-Kaserne um 5 000 Quadratmeter erweitert.

Im Wesentlichen steht Heizomat auf zwei Standbeinen: Das ursprüngliche sind die (Holz-)Heizungen, die dem Unternehmen den Namen gaben, und auch als Dorf-Wärmeversorgungen (z.B. in Auernheim und Dittenheim) ausgeliefert werden. Doch weil der Markt in Deutschland rückläufig ist, setzt die Firma auf den Export in neue Märkte wie Großbritannien, Finnland und Schweden, erläutert Geschäftsführer Ernst Herrmann, der Heizomat gemeinsam mit Gründer Robert Bloos und dessen Sohn Robert jun. leitet.

Immer stärker wird laut Herrmann das andere große Standbein Holzhackmaschinen, die „Heizohack“ genannte Maschinenfamilie. Der größte Spross ist ein imposanter Lkw-Hacker mit dem Namen HM 14-800 K. Der Hacker verfügt über 14 Wechselklingen, ist auf einem 400-PS-Mercedes-Lkw montiert und hat einen Einzug für Holzstämme mit 800 Millimeter Durchmesser. In großen Stückzahlen verkaufen sich auch die kleineren Modelle mit einer geringeren Zahl an Schneiden.

Eine Innovation ist ein energiesparendes, neues System, um Hackschnitzel vom Bunker zum Kessel zu transportieren. Die zum Patent angemeldete „Austragungskette“ benötige für eine Entfernung von 20 Metern eine Leistung von durchschnittlich nur 140 Watt, viel weniger als die heute üblichen Transportschnecken. Ein weiterer Faktor, um vorne mitzuspielen, sind nach Worten Herrmanns gute Mitarbeiter, deren Zahl sich seit dem Umzug der Produktion auf den Hahnenkamm verdoppelt hat. Die 21 Azubis machen dabei fast ein Zehntel der Belegschaft aus. Allerdings habe die Firma heuer erstmals Schwierigkeiten gehabt, Azubis zu gewinnen. Dem Trend entgegenwirken will er mit Azubi-Projekten  wie „Heizobaum“. Dabei kümmern sich die Nachwuchskräfte eigenverantwortlich um einen „Modell-Acker“ mit 1 000 Weidenstecklingen – als schnellwachsenden Energiewald – und 1 000 langsamer wachsenden Ahornpflänzchen. Neben den eigenen Anstrengungen fordert Herrmann auch ein Umdenken in der Politik: Für Firmen mit rund 90 Prozent Fertigungstiefe seien das duale Ausbildungssystem und gut ausgebildete Mitarbeiter außerordentlich wichtig, und nicht eine hohe Studentenquote.

Autor/in: 

wra.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2015, Seite 79

 
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