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Flüchtlinge

Rein in die Ausbildung

Migranten Fachkräfte Ausländer Integration © Zurjeta - Thinkstock

Die IHK Nürnberg setzt sich mit zahlreichen Projekten für die Integration von Flüchtlingen ein.

Unter den Flüchtlingen, die derzeit täglich zu Tausenden nach Deutschland kommen, sind auch viele hoch motivierte und lernwillige Jugendliche. Nach Erfahrungen der IHK herrscht bei den Unternehmen allerdings Unsicherheit vor, ob sie Flüchtlinge als Auszubildende beschäftigen dürfen. Die Voraussetzungen, unter denen geduldete Flüchtlinge eine Ausbildung aufnehmen können, sind klar geregelt:

  • Die Azubis dürfen bei Ausbildungsbeginn das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
  • Sie dürfen nicht aus sicheren Herkunftsstaaten (z.B. Länder des westlichen Balkan)
  • Die Identität der jungen Menschen muss geklärt sein bzw. sie müssen zur Identitätsklärung beitragen.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat eine Reihe von Initiativen ergriffen, um junge Flüchtlinge in eine berufliche Ausbildung zu bringen:

Beratung der Ausbildungsbetriebe bei der Berufsausbildung von Flüchtlingen: Die Bildungsberater der IHK stehen Unternehmen zur Seite, die Flüchtlinge als Praktikanten, als Azubis oder im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung einstellen wollen. Außerdem plant die IHK Informationsveranstaltungen und Ausbildungsbörsen für interessierte Unternehmen.

Runder Tisch „Flüchtlinge in Berufsausbildung“: Die IHK hat einen Runden Tisch ins Leben gerufen, an dem sich das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Regierung von Mittelfranken, die Stadt Nürnberg, die Ausländerbehörde Nürnberg und die Agentur für Arbeit Nürnberg über regionale Projekte austauschen und neue Wege der Integrationsarbeit diskutieren.

Austausch mit den Ausländerbehörden: Der Erfahrungsaustausch mit den mittelfränkischen Ausländerbehörden soll dazu beitragen, die Verfahren transparenter zu gestalten.

Gestuftes Ausbildungsangebot für Flüchtlinge: Gemeinsam mit dem Ausbildungsring Ausländischer Unternehmer (AAU e.V.) wurde ein gestuftes Ausbildungsangebot für Flüchtlinge entwickelt, um den individuellen Bedürfnissen der jungen Menschen gerecht zu werden. Kernstück ist ein Ausbildungsverbund beim AAU. Insgesamt sollen über dieses Projekt ca. 70 bis 80 Flüchtlinge betreut werden. Die Möglichkeiten reichen von einer Teil- oder Einstiegsqualifizierung über eine Berufsausbildung im Verbund oder mit begleitender Unterstützung (z.B. Sprachunterricht, soziale Förderung) bis zu einer klassischen Berufsausbildung. Das Konzept ist durchlässig gestaltet, sodass die Hilfsangebote gemäß den Voraussetzungen der Teilnehmer und deren Entwicklung im Laufe des Projekts individuell angepasst werden können. Die Finanzierung ist derzeit noch offen, es laufen Gespräche mit verschiedenen Bundesministerien.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2015, Seite 30

 
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