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Berufsbildung 2015

Find‘ heraus, was in dir steckt

IHK-Projekt „KollegenCoaching“: Staatsministerin Emilia Müller überreichte die Zertifikate an die Azubi-Coaches, die leistungsschwächere Azubis während der Ausbildung begleiten. Im Hintergrund: IHK-Präsident Dirk von Vopelius (r.), der das „KollegenCoaching“ initiiert hat, und Stefan Kastner, IHK-Referatsleiter Berufsausbildung.

Die Messe bot Jugendlichen die Gelegenheit, die große Bandbreite an Berufen und Bildungsgängen wirklichkeitsnah kennenzulernen.

Unter dem Motto „Find‘ heraus, was in dir steckt“ stand die Messe „Berufsbildung 2015“ in Nürnberg. Rund 61 000 Jugendliche, Eltern und Lehrer waren in das Messezentrum gekommen, um sich über 460 Berufe und Bildungsgänge in Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistungen, Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Sozialwesen zu informieren. Veranstaltet wurde die Messe, die in dieser Form deutschlandweit einmalig ist, von der Bayerischen Staatsregierung in Kooperation mit den IHKs und Handwerkskammern in Bayern, der Bundesagentur für Arbeit – Regionaldirektion Bayern sowie den bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbänden.

Das Besondere an der Messe: An den 235 Ständen gab es viele Aktionen zum Mitmachen und Anpacken, sodass die Schüler durch Ausprobieren und Experimentieren ihre Stärken und Fähigkeiten realistisch testen konnten. Damit wurde ihnen ein wirklichkeitsnahes Bild der vielen Ausbildungsberufe vermittelt. Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller erklärte, die Messe habe eine einmalige Chance geboten, den Traumberuf zu entdecken. Das müsse nicht immer einer der bekannten Ausbildungsberufe sein, der zunächst auf der Hand liege.

Auch Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, bestätigte, dass sich der überwiegende Teil der Jugendlichen nur auf wenige Ausbildungsberufe konzentriere. Viele spannende Alternativen oder Geheimtipps blieben dadurch unbeachtet. Die Messe, die in der Regel alle drei Jahre stattfindet, biete deshalb stets eine hervorragende Plattform zum Entdecken und Ausprobieren. „Der Ausbildungsmarkt hat sich zu einem Bewerberangebots-Markt gedreht. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen sich rechtzeitig einen Überblick über die ganze Bandbreite der Berufswelt verschaffen“, so Schmitz.

IHK-Vizepräsident Hannes Streng hatte im Vorfeld der Messe an die Lehrer und ihre Schüler appelliert, die Ausstellung intensiv für die berufliche Orientierung zu nutzen. An den Ständen der Unternehmen seien auch zahlreiche Azubis präsent gewesen, die besonders praxisnah über ihre Erfahrungen berichten können. Auf dem „Marktplatz der Kulturen“, den die IHK Nürnberg für Mittelfranken zusammen mit dem Bayerischen Arbeitsministerium organisiert hatte, war die Integration von Flüchtlingen das beherrschende Thema. Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie deren Eltern wurden dort zu Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung beraten. Ein wichtiges Thema bei den Beratungsgesprächen war auch die Frage, wie man ausländische Bildungsabschlüsse in Deutschland anerkennen lassen kann.

Die IHK nutzte die Messe außerdem, um für ihre Initiative „KollegenCoaching“ zu werben. Die Idee: Engagierte Auszubildende begleiten schwächere Azubi-Kollegen als Coaches während der Ausbildung und stehen für sie als Ansprechpartner zur Verfügung. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde das Projekt nun ausgebaut und ging in das zweite Jahr. Auf der Berufsbildungsmesse erhielten die Azubi-Coaches des zweiten Jahrgangs ihre Zertifikate aus der Hand von Staatsministerin Emilia Müller. Die 25 jungen Leute hatten erfolgreich an den acht Vorbereitungs-Workshops teilgenommen und sich damit als Coaches für ihre Azubi-Kollegen qualifiziert.

Begleitet wurde die Messe wieder von zahlreichen Fachveranstaltungen, bei denen sich Bildungsexperten über aktuelle Themen der beruflichen Bildung austauschten. So beschäftigte sich der 13. Bayerische Berufsbildungskongress schwerpunktmäßig mit der Frage, wie die vielen Zuwanderer in die berufliche Ausbildung integriert werden können.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2016, Seite 52

 
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