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50 Jahre Datev

Pionier der Digitalisierung

Datev 50 Jahre © Kurt Fuchs

Standing Ovations: Datev-Gründer Dr. Heinz Sebiger wird beim Festakt im Nürnberger Opernhaus gefeiert.

Das viertgrößte Software-Haus Deutschlands feierte Jubiläum, ehrte seinen Gründer und den scheidenden Vorstandsvorsitzenden.

Mit 700 Ehrengästen feierte die Datev eG den 50. Jahrestag ihres Bestehens. Unter den Festgästen im Nürnberger Opernhaus waren der Bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und der Präsident der Bundessteuerberaterkammer Dr. Raoul Riedlinger sowie weitere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Auch der Gründer und Ehrenvorstandsvorsitzende der Datev, Dr. Heinz Sebiger, nahm am Festakt teil.

Der scheidende Vorstandsvorsitzende Prof. Dieter Kempf erinnerte an die Gründung des genossenschaftlichen Unternehmens im Jahr 1966. Anlass war damals eine Notlage: Mitte der 1960er Jahre standen Unternehmen und Kanzleien vor einer Flut arbeitsintensiver Buchhaltungsaufträge, denn kaum zwei Jahrzehnte nach dem Krieg fehlten die erforderlichen Fachkräfte. Eine Lösung versprach die elektronische Datenverarbeitung, deren Kosten jedoch das Budget einzelner Kanzleien überstieg. So schlossen sich 65 Steuerbevollmächtigte aus dem Kammerbezirk Nürnberg zu einer Genossenschaft zusammen – die Geburtsstunde der Datev, die heute über 40 300 Mitglieder zählt und im Jahr 2014 rund 844 Mio. Euro umsetzte. Die Mitarbeiterzahl stieg von anfangs fünf auf heute 7 000.

Als Pionier der Digitalisierung betriebswirtschaftlicher Abläufe ist die Datev ein wichtiger Partner der mittelständischen Wirtschaft und der Finanzverwaltung. Der Bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder würdigte in diesem Zusammenhang den Datev-Gründer. Sebiger habe die Bedeutung der Datenverarbeitung erkannt und angepackt. Ohne das viertgrößte Software-Haus in Deutschland seien digitale Finanzprojekte wie die elektronische Steuererklärung oder die E-Bilanz nicht denkbar. Stehende Ovationen durfte neben Sebiger auch Kempf entgegennehmen, der seit 1996 als Vorstandsvorsitzender die Erfolgsgeschichte des Unternehmens fortgeschrieben hat.

Ihrer Heimatstadt ist die Datev auch nach einem halben Jahrhundert treu geblieben. Mit fast 6 000 Mitarbeitern allein in Nürnberg und einem Akademiker-Anteil von über 50 Prozent sei die Datev einer der wichtigsten Arbeitgeber der Metropolregion, so Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Im Laufe der Jahrzehnte hat das Unternehmen immer neue Standorte im Stadtgebiet erschlossen, zuletzt 2015 den neuen IT-Campus 111 im Stadtteil Gostenhof. Mit der Wahl des Standortes in der Fürther Straße sei die Datev Vorreiter des Strukturwandels im Nürnberger Westen vom einstigen Industriezeitalter hin zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts, so Maly.

Den Blick in die Zukunft richtete Dr. Robert Mayr, der am 1. April 2016 das Amt des Vorstandsvorsitzenden von Kempf übernehmen wird: „Die beeindruckende Erfolgsgeschichte ist für uns Ansporn und Inspiration. Die Datev war und ist einer der Treiber für die Digitalisierung der betriebswirtschaftlichen Prozesse.“ Mayr unterstrich, dass das Unternehmen Prozesse von 2,5 Mio. Unternehmen und den Datenaustausch zwischen Unternehmen und mehr als 200 Institutionen optimiere. Stets verbinde sie technische Innovation mit einem hohen Bewusstsein für Sicherheit und setze Maßstäbe für den Schutz vertrauenswürdiger Daten. In Zeiten einer rasant zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft sei dies wichtiger denn je. Die großen IT-Trends wie Mobility, Big Data und Collaboration veränderten auch die Prozessketten in den Kanzleien erheblich. Die Datev unterstütze ihre Mitglieder dabei, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, so Mayr.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2016, Seite 76

 
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