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IHK-Jahresempfang

IHK-Ehrenmedaille 2016 für Erich Schuster

Preisträger Erich Schuster (M.) mit IHK-Präsident Dirk von Vopelius (l.) und Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium.

Erich Schuster, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Erlanger Defacto.x Stiftung, wurde für hervorragende Verdienste um die mittelfränkische Wirtschaft mit der IHK-Ehrenmedaille ausgezeichnet.

Präsident Dirk von Vopelius überreichte die höchste IHK-Auszeichnung beim „IHK-Jahresempfang Politik | Wirtschaft“ im Historischen Rathaussaal an Erich Schuster (71). Der gelernte Schriftsetzer hat sich nach eigenen Worten als „Autodidakt und Nicht-Studierter“ über Jahre hinweg in Abendkursen weitergebildet. In seiner beruflichen Laufbahn stieg er schnell zum Vertriebschef für Direktmarketing beim damaligen europäischen Marktführer für Dialogmarketing und Unternehmensbild-Entwurf auf. Mit 45 Jahren startete Schuster in die Selbstständigkeit und machte die von ihm gegründete Defacto-Gruppe innerhalb von 18 Jahren zur nach eigenen Angaben größten, inhabergeführten Dialogmarketing-Agentur. Anfang des Jahres 2008 zog er sich aus dem operativen Geschäft seines Unternehmens zurück.

Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit war Erich Schuster stets in vielen sozialen Institutionen und Einrichtungen tätig. Im Jahr 2006 gründete er die Defacto.x Stiftung, deren erstes Förderprojekt „Schüler-Power“ (vormals „Hauptschul-Power“) im September 2007 in der Metropolregion Nürnberg startete. „Schüler-Power“ hat es bis heute knapp 600 Mittelschülern ermöglicht, unter Anleitung von erfahrenen Pädagogen und Trainern aus unterschiedlichen Bereichen ein umfassendes Spektrum an Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen. Das Projekt soll Mittelschüler bei der Berufswahl und beim Übergang in eine berufliche Ausbildung unterstützen. Von der 8. Klasse bis zum Mittelschulabschluss werden in Wochenend-Seminaren Kernkompetenzen wie z. B. Kommunikationsfähigkeit, Verantwortung, Toleranz oder Problemlösungsfähigkeit vermittelt. Außerdem lernen die Schüler verschiedene Ausbildungsberufe „live“ kennen, sodass sie sich ein realistisches Bild machen können. Seit 2009 wird das Programm durch ein Coaching ergänzt, das in Zusammenarbeit mit der Adidas AG entwickelt wurde: Nach dem Abschluss von „Schüler-Power“ stehen den Schülern ehrenamtliche Coaches etwa zweieinhalb Jahre lang als persönliche Ansprechpartner und Berater zur Seite (WiM berichtete).

Wie Schuster bei seinen Dankesworten beim IHK-Jahresempfang erklärte, wolle die Stiftung eine Lobby für Mittelschüler sein. Die berufliche Zukunft der jungen Menschen gehe die gesamte Gesellschaft an; es sei eine vordringliche Aufgabe, sie auf das Berufsleben vorzubereiten, ihnen eine Zukunft zu geben und sie damit auch vor Drogen, Kriminalität und anderen Versuchungen zu schützen.

Gewürdigt wurden die Verdienste Schusters in der Laudatio von Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsminis- terium. Ihm liege das Schicksal der jungen Menschen sehr am Herzen. Er wolle ihnen das Gefühl vermitteln, dass die Gesellschaft sie brauche und dass sie nicht am Wegesrand stehen bleiben sollen. „Die jungen Leute erleben, dass es sich lohnt, sich anzustrengen“, lobte Müller das Konzept von „Schüler-Power“.

In seiner Rede setzte Müller darüberhinaus bildungspolitische Akzente: Die Bundesregierung werde sich weiter für eine Stärkung des dualen Systems der beruflichen Ausbildung einsetzen. Im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung unterstütze sein Ministerium zahlreiche Maßnahmen zur Berufsorientierung sowie zur Verbesserung des Übergangs vom Klassenzimmer in die Lehre. Die Durchlässigkeit von beruflicher und hochschulischer Bildung wolle man weiter fördern, denn dadurch werde das duale System gerade auch für leistungsstarke Jugendliche attraktiv.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2016, Seite 42

 
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