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VR Banken in Mittelfranken

Mehr digital, mehr Beratung

Mfr. Genoba-Präsidium - Foto Greiner © Greiner

Die neue Führungsspitze der mittelfränkischen Genossenschaftsbanken: Präsident Manfred Göhring (r.) und Vizepräsident Dr. Gerhard Walther.

Die mittelfränkischen Genossenschaftsbanken haben ihre aktuellen Geschäftszahlen bekannt gegeben.

Mit „Mobilität und Flexibilität“ wollen die Volks- und Raiffeisenbanken in Mittelfranken auf den sich vermindernden Zinsüberschuss, den traditionell wichtigsten Ertragsbringer, reagieren. Dies erklärte der Bezirkspräsident der mittelfränkischen Genossenschaftsbanken und Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht, Manfred Göhring, bei einem Pressegespräch. Dazu werden drei strategische Ziele anvisiert: Erstens soll das Kreditvolumen ausgeweitet werden, zumal sich damit Folgegeschäfte wie Versicherungen verbinden lassen. Zweitens ist eine Senkung der Kosten geplant, deren Anpassung allerdings in weiten Teilen bereits stattgefunden hat und demnach an Grenzen stößt. Drittens wolle man die Modernisierung von Standorten und den Ausbau des digitalen Leistungsangebots vorantreiben.

Beim Kreditgeschäft sieht man sich auf einem guten Weg: In den letzten fünf Jahren ist dieser Bereich um 25 Prozent gewachsen, 2016 allein um 5,7 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro. Das Provisionsgeschäft mit Versicherungen, Bausparverträgen und Finanzanlagen wuchs um 1,9 Prozent auf 90 Mio. Euro, konnte aber die rückläufigen Zinserträge (minus 4,1 Prozent auf 280 Mio. Euro) jedoch nicht vollständig kompensieren. 632 000 Einwohner Mittelfrankens (36 Prozent) sind Kunden einer Kreditgenossenschaft. Das Einlagengeschäft wuchs trotz der marktbedingt niedrigen Zinsen um 5,3 Prozent auf 10,4 Mrd. Euro, wobei kurzlaufende Anlageformen bevorzugt wurden. Zudem investierten die Kunden verstärkt in Wertpapierfonds.

Um schlanker zu werden, sollen die Geschäftsstellen nach sich verändernden Verkehrsströmen und Einkaufsschwerpunkten umorientiert und kleine Filialen geschlossen werden. Außerdem verspricht man sich von Fusionen weitere Synergieeffekte: So entstanden 2016 neu die „VR meine Bank eG“ mit Sitz in Neustadt/Aisch aus den Geldhäusern in Fürth, Neustadt/Aisch und Uffenheim sowie die „Raiffeisenbank Bibertgrund eG“ aus den Instituten in Zirndorf und Großhabersdorf. Im laufenden Jahr erwartet man die Zustimmung der beiden Vertreterversammlungen von Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach und der Raiffeisenbanken Gräfenberg-Forchheim-Eschenau-Heroldsberg. Aus diesen soll die neue VR-Bank „Franken Mitte“ mit Sitz in Erlangen entstehen, die sich mit 2,1 Mrd. Euro Bilanzsumme an die Spitze in Mittelfranken setzen würde. Die Fusion von Dinkelsbühl und Feuchtwangen ist für 2017 angedacht, jene von Roth-Schwabach mit Altdorf-Feucht für das Jahr 2018.

Weitere Ergebnisse aus den Kreisverbänden

Außer dem Genossenschaftsverband Mittelfranken gaben auch folgende Kreisverbände ihre aktuellen Zahlen bekannt:

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kreisverband Nürnberg Stadt und Land verzeichneten trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase und der zunehmenden Regulierung im Bankensektor ein Wachstum der Bilanzsumme von 5,1 Prozent auf über 3,33 Mrd. Euro. Das betreute Kundenvolumen legte um 4,6 Prozent auf über 6,7 Mrd. Euro zu. Dazu trug vor allem das Kreditvolumen von fast 2,7 Mrd. Euro (plus 5,1 Prozent) bei. Zudem stieg das betreute Anlagevolumen um 4,3 Prozent auf über vier Mrd. Euro. Insgesamt 49 Bankstellen und knapp 700 Mitarbeitern zählen die sieben Genossenschaftsbanken des Kreisverbandes. Zu diesen gehören die VR Bank Nürnberg, die Evenord-Bank und die Raiffeisenbank Knoblauchsland im Stadtgebiet sowie im Landkreis Nürnberger Land die Raiffeisenbanken Altdorf-Feucht, Hersbruck, Oberferrieden-Burgthann und die Raiffeisen Spar- und Kreditbank Lauf.

Die vier Raiffeisenbanken im Landkreis Neustadt a. d. Aisch und Bad Windsheim wählten Klaus Gimperlein, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der VR meine Bank eG in Neustadt, zum neuen Kreisverbandsvorsitzenden. Sein Stellvertreter wurde Heinrich Reisenleiter, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Bad Windsheim. Der Kreisverband mit insgesamt 41 Geschäftsstellen verfügt derzeit über ein Bilanzvolumen von 1,9 Mrd. Euro und hat rund 45 000 Mitglieder sowie 97 000 Kunden.

Autor/in: 

ug.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2017, Seite 90

 
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