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Hofmann Personal

Umsatzmilliarde im Visier

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Geschäftsführerin Ingrid Hofmann.

Mit einem stattlichen Umsatzplus von fast zehn Prozent auf 836 Mio. Euro hat die Nürnberger Zeitarbeitsfirma Hofmann Personal (I. K. Hofmann GmbH) das vergangene Jahr abgeschlossen.

Das Geschäft der 91 Inlandsstandorte legte um 6,5 Prozent auf 604 Mio. Euro zu, stärker entwickelte sich das Auslandsgeschäft insbesondere in Österreich und den USA. Mittelfristig soll der internationale Umsatz, zu dem auch Großbritannien, Polen, die Schweiz und Tschechien zählen, mit dem im Inland gleichziehen. Motor der Entwicklung war insbesondere die „gute Wirtschaftssituation“, sagte Gründerin und Geschäftsführerin Ingrid Hofmann. Die Zahl der im Jahresdurchschnitt Beschäftigten legte insgesamt um 800 auf 23 800 zu. Davon entfielen auf Deutschland inklusive der Verwaltung 17 200 Mitarbeiter, in Mittelfranken erhöhte sich die Zahl leicht auf rund 2 200, wozu auch 15 Auszubildende zählen.

Als persönlichen Erfolg verbuchte Hofmann die knapp 250 für Helfertätigkeiten eingestellten Flüchtlinge. Die Integration stelle sich in der Praxis als schwierig heraus und zeige sich u. a. an Sprachproblemen, unterschiedlichen Auffassungen über Pünktlichkeit im Dienst und Pausenlänge. Zudem müssten die Kundenbetriebe überzeugt werden. Trotzdem sollen im laufenden Jahr nach Möglichkeit weitere 250 bis 500 Geflüchtete eingestellt werden. „Wir können das am besten“, unterstrich Hofmann, die insgesamt Menschen aus 102 unterschiedlichen Nationen beschäftigt.

Mit umfangreichen IT-Vorbereitungen habe sich das Unternehmen auf das seit letztem April geltende, reformierte Gesetz zur Arbeitnehmerüberlassung (AÜG) eingestellt. Seitdem gilt etwa eine zeitliche Überlassungsgrenze von 18 Monaten oder das Gebot von „Equal Pay“ nach acht Monaten, also der Bezahlung in gleicher Höhe von Stammmitarbeitern und Zeitarbeitern in einem Kundenbetrieb. „Ein Bürokratiemonster“, so Hofmann, das sie wegen unklarer Vorgaben für fehleranfällig einstufe. Zusätzlich zum Lohn müssten beim Equal Pay auch Arbeitgeberleistungen wie verbilligtes Kantinenessen oder vergünstige Mitarbeiterreisen berücksichtigt werden. Unklar sei zudem, welche Lohnhöhe herangezogen wird, wenn zwei Stammarbeiter auf einem vergleichbaren Arbeitsplatz arbeiten. Ein Jüngerer verdiene naturgemäß weniger als ein Mitarbeiter, der schon zehn Jahre dabei ist.

Den bisherigen Lohnabstand zwischen Stammmitarbeitern bei den Kunden und ihren überlassenen Mitarbeitern bezifferte sie auf zehn Prozent. Das ist in den gut ein Dutzend Branchentarifverträgen geregelt. Darin ist auch – anders als häufig in der Öffentlichkeit wahrgenommen – die Mindestvergütung festgelegt. „Die ist seit Jahren höher als der Mindestlohn“, stellt Hofmann klar. Inwieweit sich die neu begrenzte Höchstüberlassungsdauer auf die Mitarbeiter von Hofmann Personal auswirke, sei noch nicht klar.

Expandieren will I. K. Hofmann in den USA: So soll in den nächsten Jahren die Zahl der Bundesstaaten, in denen es Dependancen gibt, mehr als verdoppelt werden. Aktuell wird zudem ein Standort in Norditalien gesucht und der spanische Markt ist auch schon anvisiert. Außerdem hält Hofmann Ausschau nach einem passenden Personalvermittler, um die Personalwünsche der Kunden aus einer Hand bedienen zu können. Für das laufende Jahr rechnet sie vorsichtig mit einem Umsatzplus von drei Prozent. Laufe alles gut, werde in den nächsten Jahren die Umsatzmilliarde geknackt.

Autor/in: 

(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2017, Seite 68

 
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