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IHK-Kulturpreis Theater

Ausgezeichnete Bühnenkunst

Preisträger und Gratulanten: Sponsor Dr. Michael Rödl (Rödl & Partner), Bettina Ostermeier (musikalische Leiterin Staatstheater), Schauspieldirektor Klaus Kusenberg, Christian Laubert und Karin Hornauer (Freiland-theater), die Choreografen Barbara und David Bess sowie IHK-Präsident Dirk von Vopelius (von links).

Die Preisträger 2017: Bettina Ostermeier (musikalische Leiterin des Nürnberger Schauspiels), die freie Choreografin Barbara Bess und das Freilandtheater in Bad Windsheim.

Die IHK-Kulturstiftung der mittelfränkischen Wirtschaft hat zum 21. Mal den „Kulturpreis der mittelfränkischen Wirtschaft“ vergeben. Die Auszeichnung, die mit insgesamt 10 000 Euro dotiert ist und von Rödl & Partner gesponsert wird, honoriert hervorragende Künstler aus der Region.

Die drei Preisträger nahmen den IHK-Kulturpreis Theater 2017 bei einer Feierstunde im Staatstheater Nürnberg von IHK-Präsident Dirk von Vopelius und von Dr. Michael Rödl entgegen. Die freie Choreografin Barbara Bess sowie die musikalische Leiterin des Nürnberger Schauspiels Bettina Ostermeier erhielten jeweils 4 000 Euro, das Freilandtheater in Bad Windsheim 2 000 Euro.

Der Jury gehörten Peter Theiler (Staatsintendant Staatstheater Nürnberg) als Vorsitzender, Werner Müller (Intendant Stadttheater Fürth), Klaus Häffner (freier Journalist und früherer Leiter des Bayerischen Rundfunks Studio Franken) sowie Dr. Dieter Riesterer (Vorstand der IHK-Kulturstiftung der mittelfränkischen Wirtschaft) an. Die Vergabe des Preises, der die Förderung der regionalen Kulturlandschaft zum Ziel hat, erfolgt alle zwei Jahre im Wechsel mit dem „IHK-Kulturpreis Literatur“.

Die Preisträger

Bettina Ostermeier, musikalische Leiterin des Nürnberger Schauspiels: Bettina Ostermeier, die die musikalische Leitung des Nürnberger Staatstheaters im Jahr 2009 übernommen hat, habe die Musikalität der Sparte und des Ensembles auf ein neues Niveau gehoben, so die Jury. Mit ihrem sicheren Gespür für die Bühne habe die klassisch ausgebildete Multi-Instrumentalistin zu vielen Glanzpunkten des Hauses beigetragen (z. B. „Kontrakte des Kaufmanns“ und „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek oder Peter Handkes „Immer noch Sturm“). Sie habe insbesondere die großen musikalischen Produktionen des Schauspielhauses wie „Männer“, „Die Rocky Horror Show“ und „Das Leben der Bohème“ mit ihrer umfassenden musikalischen Bildung von Klassik bis Rock und ihrem hohen Anspruch geprägt (www.staatstheater-nuernberg.de).

Barbara Bess, freie Choreografin: Innere und äußere Landschaften erforschen, in Tanz verwandeln und damit das Publikum herausfordern – mit ihren Choreografien bereichert Barbara Bess seit 2010 die freie Tanz- und Performanceszene in der Metropolregion Nürnberg. Dabei habe sie eine ästhetisch innovative eigene Handschrift entwickelt, mit der sie immer neue, oft ungewöhnliche Themen aufgreife, urteilte die Jury. Die gebürtige Fränkin, die sich in Salzburg zur Bühnentänzerin ausbilden ließ und anschließend in Berlin Choreografie studierte, entwickelte beispielsweise für das fränkische 300-Seelen-Dorf Maineck eine choreografische Installation. 2011 entstand die Performance „GrundStück“ am Marientunnel in Nürnberg. Im Jahr 2013 faszinierte sie mit ihrer Arbeit „Idyll. Doing the house. Rebuilding bodies“, in der sie die Renovierung einer alten Dorfschule im Fränkischen zum Thema machte und einen berührenden Abend darüber gestaltete.

Freilandtheater: Das Freilandtheater in Bad Windsheim hat sich nach Auffassung der Jury über ein Jahrzehnt lang eine Position als originelles Theater erarbeitet. Die kleinste der drei großen Freilichtbühnen der Region kann heute auf einen festen Zuschauerstamm zählen, seit der ersten Produktion 2004 ist die Zahl der Besucher auf weit über 15 000 im Jahr gestiegen. Durch das Theater werde die Landschaft des Freilandmuseums immer wieder neu entdeckt, erklärte die Jury. So wird das Freilandtheater in Form eines Stationentheaters – des „Winterwandeltheaters“ – auch im Winter bespielt: Die Pfade über das Museumsgelände und Stippvisiten in Scheunen und Stuben tragen dazu bei, dass ein außergewöhnliches Theatererlebnis entsteht.

Die Theatermacher greifen immer wieder relevante und mutige Themen auf: 2016 machten sie in „1848 – Kinder der Revolution“ deutlich, dass Demokratie ein ständiges Ringen um Positionen erfordert. Dieses Thema sei dem Publikum witzig, musikalisch und unterhaltsam nahegebracht worden, so die Jury. Mit „Türkenschätzchen“, das zum Teil in türkischer Sprache gespielt wurde, leistete das Freilandtheater 2014 einen wichtigen Beitrag für eine gegenseitige Akzeptanz der türkisch- und der deutschstämmigen Bevölkerung der Region (www.freilandtheater.de).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2017, Seite 49

 
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