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Siemens

Geschäfte so stark wie nie

Auf der Bilanzpressekonferenz: Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser, Finanzvorstand Ralf P. Thomas und Arbeitsdirektorin Janina Kugel (v. r.).

Deutschlands Vorzeigeunternehmen, größter Arbeitgeber der Region, vermeldet weltweit gute Gewinne.

Die Siemens AG verkündete Rekordzahlen für das Geschäftsjahr 2017: Der Technologiekonzern erzielte einen Umsatz von 83 Mrd. Euro. Der Gewinn nach Steuern bezifferte sich auf 6,2 Mrd. Euro. „Die meisten Geschäfte sind so stark wie nie und für das digitale Zeitalter bestens gerüstet. Dennoch liegt im nächsten Geschäftsjahr sehr viel Arbeit vor uns“, erklärte Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser.

Die Siemens AG setzte im Geschäftsjahr 2017, das zum 30. September endete, 83 Mrd. Euro um - ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 85,7 Mrd. Euro blieb der Auftragseingang leicht (ein Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis des „Industriellen Geschäfts“ (ohne Finanzgeschäfte) ist gegenüber 2016 um acht Prozent auf 9,5 Mrd. Euro gestiegen. Von den sechs Divisionen, die mit der eigenständig geführten Gesundheitstechnik („Healthineers“) und der Siemens Gamesa Renewable Energy das industrielle Geschäft bilden, verzeichneten die Sparten „Building Technologies“, „Digital Factory“, „Mobility“ und „Process Industry and Drives“ zweistellige Wachstumsraten.

Die Ergebnismarge – sie drückt das Verhältnis von Ergebnis und Umsatz aus – im Industriellen Geschäft erreichte im Geschäftsjahr 2017 rund elf Prozent. Damit hat der Technologiekonzern sein auf elf bis zwölf Prozent festgelegtes Renditeziel erfüllt. Alle Divisionen blieben mit ihren Ergebnismargen innerhalb ihres jeweiligen Zielkorridors oder übertrafen die Prognosen. Die höchste Rentabilität wiesen die Sparte Digital Factory (18,8 Prozent) sowie die Gesundheitstechnik (18,1 Prozent) auf. Das Ergebnis je Aktie betrug 7,44 Euro. Auch dieser Wert liegt im avisierten Zielkorridor. Die Aktionäre werden von dem im Geschäftsjahr 2017 erzielten Rekordgewinn profitieren: Die Dividende soll um zehn Cent auf 3,70 Euro je Aktie erhöht werden. Auf der Bilanzpressekonferenz kündigte Joe Kaeser an, dass der geplante Börsengang der Gesundheitstechnik („Healthineers“) für die erste Hälfte des Kalenderjahres 2018 geplant sei.

Wermutstropfen der Rekordergebnisse resultieren aus den Entscheidungen der Bundesregierung zum Ausstieg aus Atomkraft und langfristig auch aus Kohle. Mit einem Konsolidierungsplan für die Divisionen „Power and Gas“, „Power Generation Services“ und „Process Industries and Drives“ reagiert die Siemens AG auf den „rasant zunehmenden Strukturwandel im Bereich der fossilen Stromerzeugung und im Rohstoffsektor“. Insgesamt sollen in den betroffenen Divisionen weltweit rund 6 900 Arbeitsplätze wegfallen, davon die Hälfte in Deutschland. Von Stellenabbau und Schließungen betroffen sind die Standorte Görlitz und Leipzig, Mülheim an der Ruhr und Berlin. Das Lösungsgeschäft (Solutions) der Standorte Offenbach und Erlangen soll zusammengelegt werden.

Die Siemens AG hat für Forschung und Entwicklung im Geschäftsjahr 2017 5,2 Mrd. Euro ausgegeben, 2018 sollen 5,6 Mrd. Euro für Innovationen fließen. Zum Stichtag 30. September 2017 waren bei der Siemens AG weltweit 372 000 Mitarbeiter beschäftigt und im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden weltweit fast 39 000 Menschen eingestellt, davon etwa 5 200 in Deutschland. Dadurch stieg die Anzahl der Mitarbeiter in Deutschland im Jahresvergleich leicht von 113 000 auf 115 000. Mit rund 37 000 Mitarbeitern in Erlangen, Forchheim, Fürth und Nürnberg ist der Technologiekonzern der mit Abstand größte Arbeitgeber in der Metropolregion Nürnberg.

Autor/in: 

Andrea Wiedemann

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2017, Seite 84

 
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