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Veranstaltung: Innovationsstarke Azubis

2017_Hecker_Goetz_Otto_Absturzsicherung © Stiftung Jugend forscht e. V.

Gesichert: Christoph Hecker, Jakob Götz und Florian Otto konstruierten beim Wettbewerb eine klappbare Absturzsicherung für Fahrsilos.

Was vielen nicht bekannt ist: „Jugend forscht“ steht nicht nur Schülern, sondern auch Auszubildenden offen.

Jugend forscht“ ist Deutschlands bekanntester und Europas erfolgreichster Wettbewerb, der Talente und innovative Köpfe in Naturwissenschaften, Informatik und Technik fördert. Das Netzwerk unterstützt die Schüler und Azubis zudem bei der Berufsorientierung.

Die meisten Wettbewerbsteilnehmer sind Schüler. Eher unbekannt ist dagegen die Tatsache, dass auch Auszubildende daran teilnehmen können. Viele Unternehmen unterstützen den Wettbewerb. Ihre Azubis helfen aber meist „nur“ bei der Wettbewerbsorganisation, reichen selbst aber keine Wettbewerbsbeiträge ein. Die wenigen, die es trotzdem tun, liefern oft exzellente Arbeiten ab und sind später auch unter den Preisträgern beim Bundeswettbewerb.

Die Wettbewerbssparten behandeln klassische Naturwissenschaften wie Chemie und Physik, aber auch Geo- und Raumwissenschaften bzw. Mathematik und Informatik. Für Auszubildende besonders interessant sind die Sparten Arbeitswelt und Technik. Das Themenspektrum der Projekte reicht von wissenschaftlichen Untersuchungen natürlicher Phänomene über die Entwicklung von Messverfahren und Produktionsprozessen bis zur Erfindung von praktischen Gegenständen für den (Berufs-)Alltag.

Teilnahmebedingungen

Die Teilnehmer müssen ihre Entwicklung dokumentieren und am Wettbewerbstag an einem Messestand vor einer Fachjury präsentieren. Die Dokumentation des Projekts ähnelt dem „Betrieblichen Auftrag“, der in vielen Ausbildungsberufen ein Teil der Prüfung ist. Die Wettbewerbsdokumentation ist somit auch eine gute Prüfungsvorbereitung. „Einzelkämpfer“, aber auch Zweier- und Dreierteams können bei „Jugend forscht“ teilnehmen. Die Anmeldung zum Wettbewerb ist jährlich bis 30. November möglich. Die Dokumentation muss bis Mitte Januar eingereicht werden. Die Bewerber dürfen im Anmeldejahr nicht älter als 21 Jahre sein.

„Was soll der Azubi neben der Ausbildung noch alles leisten und wo soll die Zeit dafür herkommen?“, wird sich mancher Ausbilder fragen. Was auf den ersten Blick nach einem berechtigten Einwand gegen die Teilnahme an Wettbewerben klingt, relativiert sich bei genauer Betrachtung und wendet sich sogar zum Positiven. Die Wettbewerbe sollten nicht als zusätzliche Aufgabe neben der Ausbildung gesehen werden, sondern als Chance, dadurch spezielle Ausbildungsinhalte zu vermitteln und zu vertiefen.

Tobias Klesel, Leiter der technischen Ausbildung bei der Pfleiderer GmbH in Neumarkt, betont daher, wie wertvoll die Teilnahme für die Azubis sein kann. Die Arbeit an den Wettbewerbsprojekten gebe nicht nur die Möglichkeit, die Auszubildenden aktiv zu fördern, sondern vermittle auch authentische Erfahrungen im Umgang mit Medien und Öffentlichkeit. Mit der Teilnahme am Wettbewerb sind auch Vorteile für das Unternehmen verbunden, das sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb positionieren kann. Außerdem kann es die Ausbildung abwechslungsreicher gestalten und gemeinsam mit den Azubis anwendbare Innovationen entwickeln.

Die Zukunftsvision von „Jugend forscht“: Schulen und Ausbildungsbetriebe arbeiten zusammen, sodass Schüler und Azubis gemeinsam Wettbewerbsbeiträge einreichen. Uli Herwanger ist Lehrer für die Fächer Mathematik und Physik am Willstätter-Gymnasium in Nürnberg und engagiert sich als Botschafter von „Jugend forscht“ in Bayern. In dieser Funktion berät er interessierte Schulen, Schüler und Ausbildungsbetriebe (www.jugend-forscht.de / u.herwanger@web.de).

Autor/in: 

Uli Herwanger

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2018, Seite 70

 
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