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Pilotprojekt

Mentoren für Flüchtlinge

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„Weichenstellung“ ist der Titel einer neuen Initiative, bei der Flüchtlinge von Studenten durch die Ausbildung begleitet werden.

Neu zugewanderte Jugendliche dabei unterstützen, eine berufliche Ausbildung erfolgreich zu absolvieren: Dieses Ziel wollen verschiedene Initiatoren mit dem Projekt „Weichenstellung für Ausbildung und Beruf“ erreichen, das im Herbst 2018 im Großraum Nürnberg startet. Initiator ist die „Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius“, als Partner engagieren sich die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), das Bayerische Kultusministerium sowie die IHK Nürnberg für Mittelfranken und die Handwerkskammer für Mittelfranken.

Die Zeit-Stiftung ist u. a. bereits in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg aktiv, um zugewanderte Kinder und Jugendliche beim Übergang von den Vorbereitungsklassen in die Regelklassen aller Schulformen zu unterstützen. Nun will die Stiftung mit dem Projekt „Weichenstellung“ zusätzlich auch Auszubildende in der Region Nürnberg fördern, die in den letzten Jahren nach Deutschland zugewandert sind. Durchgeführt und geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Karl Wilbers und seinem Team am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung der FAU.

Die Idee der Initiative „Weichenstellung“: Studierende der Wirtschaftspädagogik, aber auch andere Lehramtsstudenten engagieren sich für zwei Jahre als Mentoren, um jugendliche Geflüchtete auf ihrem Weg durch die duale Ausbildung zu unterstützen. Außerdem stehen die Mentoren „ihren“ Auszubildenden zur Verfügung, wenn es um kulturelle Fragen und Probleme des Alltags geht. Durch diese Begleitung soll erreicht werden, dass die Azubis die Ausbildung auch bis zum Ende durchhalten und die Prüfungen erfolgreich absolvieren.

Studenten als Begleiter

Die Mentoren sollen sich pro Woche 90 Minuten Zeit für die Auszubildenden nehmen und ihnen bei inhaltlichen Fragen der Ausbildung und bei der Sprachförderung weiterhelfen. Aber auch interkulturelle Fähigkeiten sollen gefördert und herausfordernde Situationen in Beruf und Lebensalltag besprochen werden. Die Lehramtsstudenten vermitteln außerdem Lernstrategien, Methoden der Problemlösung und nicht zuletzt grundlegende Normen und Werte der Gesellschaft in Deutschland. All dies soll den Auszubildenden die Orientierung in der neuen Heimat erleichtern und ihnen dabei helfen, ihre eigenen Fähigkeiten zu erkennen und auszubauen.

Diese Aufgaben stellen hohe Anforderungen an die Mentoren, so Florian Kirchhöfer, der Koordinator des Projekts am FAU-Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung. Deshalb werden die Lehramtsstudenten über die gesamte Laufzeit des Projekts in Kursen an der Universität Erlangen-Nürnberg weitergebildet und persönlich betreut. Außerdem ist ein regelmäßiger Austausch zwischen den Studenten und Fachleuten aus Betrieben, Berufsschulen und Kammern vorgesehen. Auf diese Weise profitieren nicht nur die zugewanderten Azubis, sondern auch alle anderen Beteiligten: Die Studenten können schon während des Studiums wichtige Praxiserfahrungen sammeln. Die Schulen und Betriebe erkennen durch die Abstimmung mit den Studenten mögliche Probleme frühzeitig und können schneller darauf reagieren.

Externer Kontakt:

FAU, Tel. 0911 5302-498, florian.kirchhoefer@fau.de

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2018, Seite 16

 
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