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Schöller-Azubi-Akademie

Auf dem Weg nach oben

Schöller-Azubi-Akademie 2019 © IHK/Stefan Krajewski

Engagierte Azubis: Ministerpräsident a. D. Dr. Günther Beckstein (l.), Stefan Kastner (IHK, 2. v. l.), Rainer Hattenberger (Theo und Friedl Schöller Förder-Stiftung, r.) und Dr. Martin Ecker (Direktor des Bildungszentrums Nürnberg, 2. v. r.) überreichten die Abschlussurkunden an die Absolventen.

Die Schöller-Stiftungen unterstützen Projekte in Medizin, Wirtschaft und Bildung, darunter auch die Schöller-Azubi-Akademie.

Eiscreme und Lebkuchen – mit diesen zwei Produkten hat Dr. Theo Schöller nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschlands Läden erobert. Er startete in Nürnberg mit dem Eis-Unternehmen Schöller, später kamen Lebkuchen hinzu, um die Produktion ganzjährig auszulasten. Schon früh ließ der Geschäftsmann andere an seinem Erfolg teilhaben und zeigte sich lokal als großzügiger Mäzen, wovon vor allem die Bereiche Medizin, Wirtschaftswissenschaften und Bildung profitierten. Zu seinen Lebzeiten gründete er mehrere Stiftungen, die seine Frau Friedl Schöller nach seinem Tod weiterführte. Die Schöller-Stiftungen realisieren ihre Förderprojekte ausschließlich in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, wie der Stadt Nürnberg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Besonders als Förderer der Medizin ist Schöller bei vielen Nürnbergern bekannt. So begann er frühzeitig damit, das Klinikum Nürnberg und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bei medizinischen Projekten zu unterstützen. Beispiele sind die Förderung des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Nürnberg und die sechsjährige Finanzierung einer Stiftungsprofessur für klinische Ernährung im Alter an der FAU. Daraufhin wurde der Neubau-Ost am Klinikum Nürnberg nach Schöller benannt und er bekam die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät verliehen.

Seit den 1970er Jahren förderte Theo Schöller auch den Bereich Wirtschaftswissenschaften. Nach seinem Tod führte seine Ehefrau den Fördergedanken auch an der FAU fort – mit dem von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung finanzierten „Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft“. 2018 kam ein weiteres Projekt hinzu: eine Stiftungsprofessur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft.

Die dritte Säule der Förderungen beschäftigt sich mit dem Thema Bildung. Beispielsweise unterstützt die Theo und Friedl Schöller-Stiftung die Dr.-Theo-Schöller-Schule in verschiedenen Projekten, um den Schülern die notwendigen Fähigkeiten für den Start in das Berufsleben zu vermitteln. In die gleiche Richtung zielt die Hilfe für das „Nürnberger Portfolio“, einem Leitfaden für Schüler der Nürnberger Mittelschulen, um im Vorfeld der Berufswahl ihre Stärken zu erkennen und auszubauen.

Mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken und dem Bildungszentrum der Stadt Nürnberg entstand 2005 das Gemeinschaftsprojekt „Schöller-Azubi-Akademie“, das bisher 224 Auszubildende erfolgreich durchlaufen haben. Es soll besonders leistungswillige und leistungsstarke Auszubildende aus mittelständischen Betrieben fördern, die von der Berufsschule für die Aufnahme in die Akademie vorgeschlagen werden. Das Projekt ist insofern bemerkenswert, als sich Stiftungen mit Bildungsprojekten zuvor vorwiegend an Studenten gerichtet haben, weniger jedoch an Azubis.

Die Teilnehmer des aktuell 14. Jahrgangs nahmen am 8. April 2019 in festlichem Rahmen in der IHK-Akademie Mittelfranken ihre Urkunden entgegen. Die 17 Auszubildenden aus verschiedenen Branchen führten durch den Abend und konnten so zeigen, was sie im vergangenen Jahr gelernt hatten. Themen der elf Workshops, die sie absolvieren mussten, waren u. a. „Rhetorik, Moderation, Kommunikation“ und „Erfolgreich präsentieren“. Weitere Schwerpunkte lagen auf Projekt-, Zeit- und Konfliktmanagement, Knigge im Büro und interkultureller Kompetenz. Auch der Besuch des ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein brachte die Azubis nicht aus dem Konzept, hatten sie doch während des Projektes schon die Möglichkeit, in sogenannten „Chef-Gesprächen“ den Umgang mit wichtigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik – u. a. mit Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly – zu üben.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2019, Seite 58

 
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