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Schreyer | Dietsche

Geschliffene Technik

Schreyer Dietsche GmbH © Michael Braune

Schleifmaschinen-Experte: Bruno Dietsche in seiner Werkstatt in Winkelhaid.

Die Schreyer Schleifmaschinen GmbH in Winkelhaid blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Michael Schreyer und sein Vater Hans gründeten 1919 in Nürnberg das Familienunternehmen, das damals noch „Hans & Michael Schreyer Maschinenfabrik“ hieß und das sich im Laufe der Jahre auf Werkzeugschleifmaschinen spezialisierte.

Anfang der 90er Jahre übernahm Bruno Dietsche die heutige Schreyer Schleifmaschinen GmbH. Das Unternehmen habe damals den Anschluss an die CNC-Technik verpasst, zudem habe es keinen Nachfolger gegeben, erzählt der gelernte Feinmechaniker. Dennoch sind die Maschinen, von denen bis dahin etwa 4 000 Stück gebaut wurden, auch heute noch weltweit im Einsatz, z. B. in Werkzeugschleifereien, Ausbildungswerkstätten und Betrieben aus dem Werkzeug- und Formenbau. Die Kunden lassen die teils jahrzehntealten Anlagen bei Dietsche überholen und warten, weil es keine gleichartigen Geräte mehr zu kaufen gebe. Nachdem Schreyer seit einigen Jahren auch die Maschinen der ehemaligen Wettbewerber Saacke in Pforzheim und Haas im baden-württembergischen Trossingen betreut, sei die Firma der letzte Hersteller solcher Schleifmaschinen in Europa und USA, sagt Dietsche.

Die Schreyer Schleifmaschinen GmbH fungiert aber nur als Handelsfirma, in deren Namen Bruno Dietsche die Geräte vertreibt. Die Wartungs- und Montagearbeiten erfolgen durch die Dietsche Maschinenbau GmbH, die der Unternehmer und Techniker alleine betreibt. Seit 2004 hat der 74-Jährige dafür in Winkelhaid eine Produktionsstätte, in der er eine bis zwei Maschinen im Jahr noch selbst fertigt und Überholungen vornimmt. Eine Maschinenbautechnikerin unterstützt ihn bei der Konstruktion, die Teile für die Geräte bezieht er von Zulieferern. Die ursprünglich 1969 gegründete Firma Dietsche und Burgert Maschinenbau GmbH fertigte anfangs Lebkuchenmaschinen für alle am Markt tätigen Hersteller. 1986 schied Mitgründer Zyriak Burgert mit den Lebkuchenmaschinen aus der Gesellschaft aus und die Firma wurde in Dietsche Maschinenbau GmbH umbenannt, die mit 35 Beschäftigten im Sondermaschinenbau und CNC-Fertigung tätig war. Heute ist die Dietsche GmbH ausschließlich für die Schreyer GmbH tätig. Bruno Dietsche führt beide Unternehmen als Ein-Mann-GmbH, unterstützt von seiner Frau Waldtraut, die sich um Büro und Organisation kümmert. Denn etwa zur gleichen Zeit, als er die Firma Schreyer übernahm, brach der Umsatz der Dietsche Maschinenbau GmbH ein, weil die Aufträge eines großen Kunden ausblieben. Infolgedessen musste er einen Großteil seiner Belegschaft entlassen und auch in den Folgejahren reduzierte sich die Zahl der Angestellten weiter. Als zuletzt ein Meister kündigte, den er für die Nachfolge vorgesehen hatte, entschloss er sich, alleine weiterzumachen. Derzeit ist er auf der Suche nach einem Nachfolger.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2019, Seite 73

 
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