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Standort Nürnberg gesichert

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Bosch-Werk in Nürnberg: Keine betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2026.

Nach langwierigen Verhandlungen hat sich die Nürnberger Werkleitung des Automobilzulieferers Bosch mit der Arbeitnehmervertretung auf eine Standortsicherung geeinigt. Trotz Strukturwandel in der Kfz-Branche, einer rückläufigen globalen Produktion und Corona-Krise soll es bis Ende 2026 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Im Gegenzug kann ab Januar 2021 je nach Auftragslage die Arbeitszeit der Tarifmitarbeiter um bis zu drei Stunden pro Woche lohnwirksam reduziert werden. Die bisherige Vereinbarung läuft zum Ende dieses Jahres aus.

Außerdem sieht das Maßnahmenpaket vor, dass eine jährliche Sonderzahlung für alle Tarifmitarbeiter verpflichtend in acht freie Tage umgewandelt wird. Parallel werden weitere Instrumente genutzt, um die Zahl der Mitarbeiter am Nürnberger Traditionsstandort zu reduzieren. Bereits im vergangenen Jahr sank die Zahl der vormals rund 2 000 Beschäftigten inklusive 160 Azubis auf 1 900. Eine Zielmarke der Personalstärke bis Ende 2020 teilte das Unternehmen nicht mit. Allerdings soll in Nürnberg auch weiterhin auf hohem Niveau und über Bedarf ausgebildet werden.

Bosch Nürnberg übernimmt in der Fertigung von Bauteilen für Verbrennungsmotoren die Funktion als Leitwerk im globalen Bosch-Produktionsverbund. Hier werden Produktionsstraßen entwickelt, aber auch der entsprechende Betrieb der Fertigungsstraßen rund um den Globus in Echtzeit überwacht. In diesem Segment investiert das Unternehmen beispielsweise in die Produktion einer neuen Hochdruckpumpen-Generation. Für den kaufmännischen Werkleiter Helmut Schuster entsteht so Planungssicherheit für den Hochlohnstandort: „Die Mobilität der Zukunft kommt ohne den Verbrenner nicht aus.“

Der Sechsjahrespakt sieht auch vor, in dieser Zeit die Abhängigkeit vom konventionellen Verbrennungsmotor angesichts des Vormarsches alternativer Antriebe schrittweise zu reduzieren. „Die Kollegen, ob jung oder alt, werden auch nach 2026 eine sichere Zukunft bei Bosch in Nürnberg haben“, konstatiert Ludwig Neusinger, Betriebsratsvorsitzender des Nürnberger Werkes.

Ein Zukunftsprojekt ist der Ausbau einer Fertigungslinie für Komponenten von Brennstoffzellen. Am Standort könnten die künftigen Bosch-Produktionsstandards für die Zukunftstechnik Wasserstoffantrieb entstehen, ähnlich wie das bei Drosselklappen für Verbrennungsmotoren der Fall war. In der Vergangenheit wurden bereits Lösungen aus dem Bereich Industrie 4.0 in der Produktion realisiert sowie Modelle zur Mensch-Roboter-Kollaboration entwickelt und eingesetzt. Eine intelligente Logistik und ein autonomes Transportsystem zur Materialversorgung der Fertigungslinien wurden ebenfalls ausgearbeitet. 

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2020, Seite 97

 
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