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Fair Toys Organisation

Menschenrechte nicht aufs Spiel setzen

Fair-Toys-Organisation_WRA_140720_033 © Heinz Wraneschitz

Drei der Initiatoren: Kurt Schmidt (Katholische Arbeitnehmer- Bewegung), Helga Riedl (Nürnberger Bündnis Fair Toys) und Maik Pflaum (Christliche Initiative Romero; v. l.).

Ein breites Bündnis aus Industrie, Handel und Organisationen der Zivilgesellschaft hat in Nürnberg die „Fair Toys Organisation“ (FTO) gegründet. Zu den Initiatoren gehören u. a. die Spielwarenhersteller Heunec, Zapf, Haba und Sigikid.

Weitere Partner sind die Stadt Nürnberg, das Nürnberger Bündnis „Fair Toys“ sowie zivilgesellschaftliche Organisationen aus ganz Deutschland, wie z. B. Christliche Initiative Romero (CIR), Mission Eine Welt und Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). Unterstützt wurde die Gründung der Fair Toys Organisation vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI).

„In der Fair Toys Organisation sind Industrie und Handel sowie die Zivilgesellschaft gleichberechtigt vertreten. Dieser einzigartige Ansatz sorgt für Glaubwürdigkeit und ermöglicht nachhaltige und strukturelle Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Lieferkette“, erklärte Maik Pflaum, Referent für Arbeitsrechte bei CIR. Die Initiatoren wollen sich gemeinsam für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette der Spielwarenbranche einsetzen. Die FTO sieht sich als neue Instanz, die die Einhaltung und Verbesserung von sozialen und ökologischen Standards wirksam kontrollieren will. Man wolle neue Maßstäbe für sozial- und umweltverträglich hergestelltes Spielzeug setzen und mittelfristig ein unabhängiges Siegel etablieren, das Konsumenten beim Einkauf als Orientierung dient.

„Nürnberg trägt als Stadt der Friedens- und Menschenrechte sowie der Spielzeuge schlechthin Verantwortung, dass nicht ein anderes Kind für ein Spielzeug leidet, das ich für mein Kind kaufe“, so Oberbürgermeister Marcus König. Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sagte: „Die Wirtschaft darf nicht über Menschenrechten und der Natur stehen.“ Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert unterstrich, die FTO sei durch die Einbindung von Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisation und Unternehmen „eine äußerst glaubwürdige Kontrollinstanz“.

In den nächsten zwei Jahren wird sich die FTO auf die Themen Monitoring, Verifizierung, Mitarbeiterschulungen und Beschwerdemanagement konzentrieren, um sich als verlässliche Kontrollinstanz zu etablieren, so Jürgen Bergmann von der Organisation „Mission Eine Welt“. Mit-Initiator Maik Pflaum erklärte, die FTO werde mit Teams vor Ort zusammenarbeiten, um Vertrauen zu Unternehmern und Mitarbeitern aufzubauen. Partner könnten u. a. Kirchen, Amnesty International und Hochschulen in den einzelnen Ländern sein.

Autor/in: 

wra.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2020, Seite 25

 
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