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Kooperation von Energiegenossenschaften

Gemeinsam mehr erreichen

Ewerg_PV-Anlage Maukhalle © Ewerg

Ein genossenschaftliches Photovoltaik-Projekt auf der Maukhalle in Spardorf.

Genossenschaften könnn durch Zusammenarbeit große Projekte angehen.

Was einer nicht schafft, das schaffen viele: Nach diesem Prinzip organisieren sich Unternehmen in der Rechtsform Genossenschaft. Mehrere Personen schließen sich zusammen, um ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel zu verfolgen. Auch Genossenschaften untereinander können nach diesem Motto vorgehen und vereint an Projekten arbeiten, die sich im Zusammenschluss leichter umsetzen lassen. So etwas gibt es z. B. im Bereich der regenerativen Energien: In Mittelfranken kooperieren drei Bürgerenergie-Genossenschaften, denen insgesamt über 500 Mitglieder angehören: Bürgergenossenschaft Energiewende Erlangen und Erlangen-Höchstadt eG (Ewerg), Regional Versorgt – Energie und Nahversorgung in Bürgerhand eG in Ippesheim und Bürgerenergiegenossenschaft R-neuerbar eG in Roth.

Die drei Kooperativen arbeiten beispielsweise bei Projekten wie Windkraftanlagen zusammen, bei denen die Investitionssumme für eine Genossenschaft alleine zu hoch wäre. Damit werde auch das unternehmerische Risiko gestreut, erklärt Ewerg-Vorstand Dieter Emmerich. Außerdem tauschen die drei Genossenschaften ihr Know-how untereinander aus. „Das funktioniert gut auf genossenschaftlicher Ebene, wo partnerschaftliches Denken vorherrscht.“ Durch die Kooperation wolle man nach außen auch als Ansprechpartner für Gewerbetreibende auftreten, die beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage auf dem Firmengebäude anbringen wollen. Die Genossenschaften übernehmen Planung, Finanzierung und Betrieb der Anlage und können den Unternehmen somit durch preisgünstigen Photovoltaik-Strom einen wirtschaftlichen Vorteil bieten, so Emmerich.

Maßgeblich für die Zusammenarbeit war die 10-H-Regelung, die 2014 in Kraft trat und Mindestabstände für Windkraftanlagen vorschreibt. So taten sich die drei Genossenschaften, die auch vorher schon in regem Austausch standen, zusammen, um u. a. Informationsveranstaltungen zu organisieren und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. „Da wird sehr viel ehrenamtlich gemacht, daher ist eine Verteilung auf mehrere Schultern sehr hilfreich“, sagt Emmerich. Mit der Kooperation habe man schon eine Reihe von Zielen erreicht und konnte z. B. mehrere Solarparks realisieren. Künftig wolle man noch weitere Gewerbetreibende für sich gewinnen und ihnen die Expertise sowie Dienstleistungen beim Bau von Anlagen für erneuerbare Energien anbieten.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2020, Seite 110

 
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