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IHK - Wir setzen uns ein

Schwertransporte weiter am Firmensitz beantragen

Der Bundesrat hat entschieden, dass Transportunternehmen ihre Schwertransporte auch weiterhin dort beantragen können, wo sie ihren Firmensitz oder eine Zweigniederlassung haben. Damit nahm die Länderkammer nach massiven Protesten der IHK-Organisation und weiterer Wirtschaftsverbände ihren gegenteiligen Beschluss vom Frühjahr zurück. Damals war beschlossen worden, dass für die Beantragung ab 2021 nur noch die Behörde zuständig sein sollte, in deren Bezirk der Transport beginnt oder endet. Viele Transportunternehmen hatten regionale Überlastungen einzelner Behörden und Verzögerungen bei der Antragsbearbeitung befürchtet.

Berufsbildung: Weg frei für"Master Professional"

Die neuen Bezeichnungen "Bachelor Professional" und "Master Professional" für Abschlüsse der höheren Berufsbildung gehen an den Start: Am 17. November billigte der Hauptausschuss des Bundesinstitutes für Berufsbildung in einer Sondersitzung die ersten entsprechenden Verordnungen. Sechs davon betreffen Abschlüsse der Industrie- und Handelskammern.

Die neuen Verordnungen für die IHK-Abschlüsse zum – jeweils "Geprüften" – Betriebswirt, Fachwirt für Einkauf, Bilanzbuchhalter, Industriemeister – Fachrichtung Printmedien, Medienfachwirt und Meister Veranstaltungstechnik sollen noch im Dezember dieses Jahres veröffentlicht werden. Die Absolventen erwerben nun zusätzlich zu dem bisherigen Abschluss auch einen "Bachelor Professional" oder einen "Master Professional" und können entscheiden, welche Bezeichnung sie führen möchten. Die IHK-Organisation hatte sich lange für diese Reform eingesetzt.

Ausbildung: Azubis im Dialog mit der Kanzlerin

"Die Bundeskanzlerin im Gespräch" ist der Titel eines Gesprächsformats, mit dem Angela Merkel mit verschiedenen Gruppen der Bevölkerung ins Gespräch kommen will. Vor Kurzem fand dieser Bürgerdialog, der von der IHK-Organisation unterstützt wurde, in virtueller Form mit Auszubildenden und Ausbildern statt. "Für mich ist eine Berufsausbildung gleichwertig mit einem Studium", erklärte die Kanzlerin. Sie appellierte an die Jugendlichen in Deutschland, auch in Corona-Zeiten auf eine berufliche Ausbildung zu setzen.

Thema des Dialogs mit Angela Merkel waren die besonderen Bedingungen, unter denen der Ausbildungsalltag in den Unternehmen und den Berufsschulen derzeit steht. Die Azubis und Bildungsexperten berichteten von ihren konkreten Erfahrungen während der Corona-Pandemie. Die Kanzlerin sprach ihren Gesprächspartnern Mut zu, lobte das Durchhaltevermögen der Jugendlichen und den Einsatz der Ausbilder.

Medizinische Hilfsgüter: Import bleibt vorerst zollfrei

Die aktuellen Erleichterungen für den Import von medizinischen Materialien zur Pandemiebekämpfung, die eigentlich Ende Oktober auslaufen sollten, wurden verlängert. Dafür hatte sich auch der DIHK eingesetzt. Beatmungsgeräte, Vollgesichtsmasken, Handschuhe, Luftbefeuchter und viele andere medizinische Geräte und Materialien können seit Frühjahr wegen der Bekämpfung der Corona-Pandemie unter bestimmten Umständen zollfrei und ohne Einfuhrumsatzsteuer in die EU eingeführt werden. Nun hat die EU-Kommission entschieden, dass diese Regelung bis zum 30. April 2021 verlängert wird. Davon profitieren staatliche Einrichtungen oder anerkannte Organisationen der Wohlfahrtspflege sowie Importeure, die in deren Auftrag handeln. Die eingeführten Produkte müssen unentgeltlich und im Zusammenhang mit Covid-19 abgegeben werden. Inzwischen laufen in der EU und auf WTO-Ebene auch Gespräche über eine dauerhafte Zollbefreiung aller Gesundheitsprodukte durch ein WTO-Abkommen. Auch dies hatte der DIHK im Frühjahr vorgeschlagen.

Erneuerbare Energien noch besser vermarkten

Der Abschluss von Direktlieferverträgen für grünen Strom (sogenannte PPAs) bleibt in Deutschland hinter den Möglichkeiten zurück. Andere Länder in der EU seien schon deutlich weiter, so die Deutsche Energie-Agentur (Dena), der Klimaschutz-Unternehmen e. V. und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

Sie wollen deshalb mit der "Marktoffensive Erneuerbare Energien" neuen Geschäftsmodellen (z. B. Corporate Green PPAs, also Direktlieferverträgen speziell für Unternehmen) zum Durchbruch verhelfen sowie Unternehmen bei ihren Aktivitäten im Klimaschutz unterstützen.

Viele Unternehmen interessieren sich für Strom aus erneuerbaren Energien, der in ihrer jeweiligen Region produziert wird, so der DIHK mit Bezug auf eigene Erhebungen. 40 Prozent der Unternehmen könnten sich vorstellen, für in Deutschland hergestellten Grünstrom einen Aufpreis zu zahlen.

Gründerwoche Deutschland

Workshops, Seminare, Planspiele, Wettbewerbe und viele weitere Veranstaltungen standen auf dem Programm der diesjährigen "Gründerwoche Deutschland". Sie wurde im November deutschlandweit vom Bundeswirtschaftsministerium mit einer Vielzahl von Partnern, darunter die IHK-Organisation, durchgeführt. Die Initiatoren wollten damit Mut machen zur Selbstständigkeit und Impulse geben für eine neue Gründungskultur und ein freundlicheres Gründungsklima in Deutschland. Die "Gründerwoche Deutschland" findet jedes Jahr in enger Kooperation mit der "Global Entrepreneurship Week" (GEW) statt. Weltweit nehmen daran Millionen junge Menschen in 170 Ländern teil.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2020, Seite 46

 
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