Virtuelle Messen, Delegationsreisen und Fachgespräche: Die IHK-Organisation hält das Auslandsgeschäft in Corona-Zeiten am Laufen.
Seit über 125 Jahren bauen die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) Brücken in Auslandsmärkte, vermitteln Geschäftskontakte und lösen Probleme vor Ort. Das gilt auch in Corona-Zeiten, in denen Geschäftsreisen kaum mehr möglich sind. Mit innovativen Lösungen unterstützen die AHKs dabei, die Kontakte aufrecht zu erhalten und weiter internationale Märkte zu erschließen. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten seien tagesaktuelle und individuelle Informationen für erfolgreiche Auslandsgeschäfte, so Benjamin Leipold, der beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) für die Koordination des AHK-Netzwerks verantwortlich ist.
Virtuelle Firmenbesuche, Delegationsreisen und Messebeteiligungen: Die AHKs nutzen intensiv die Möglichkeiten der Digitalisierung (z. B. Virtual Reality-Anwendungen), sodass Interessenten aus Deutschland live bei Veranstaltungen oder Unternehmensbesuchen der AHK-Experten dabei sein zu können. Möglich ist auch die virtuelle Teilnahme an Delegationsreisen und Messen. Auch in Corona-Zeiten können deutsche Unternehmen bei Auslandsmessen ausstellen, selbst wenn keine eigenen Mitarbeiter vor Ort präsent sind: AHK-Mitarbeiter koordinieren den Messeauftritt im Gastland, vertreten das deutsche Unternehmen während der Messetage und schalten Unternehmensvertreter zu virtuellen Meetings dazu.
Geschäftsanbahnung in der Energie- und Umwelttechnik: Virtuelle Geschäftsreisen und Messebeteiligungen organisieren die AHKs und IHKs beispielsweise im Zuge der "Exportinitiative Energie", die vom Bundeswirtschaftsministerium angestoßen wurde. In den kommenden Monaten finden u. a. "Reisen" zu folgenden Themen statt:
- Dezentrale Energiegewinnung aus Restabfällen in der Palmölindustrie in Malaysia, Montag bis Freitag, 14. bis 18. Juni 2021 (Anmeldeschluss 16. April)
- Industrieeffizienz inklusive Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien – Fokus auf Industrieparks in China, Montag bis Freitag, 21. bis 25. Juni (Anmeldeschluss 23. April)
- Dezentrale Energieversorgung mit erneuerbaren Energien in Guatemala, El Salvador und Honduras, Montag bis Freitag, 21. bis 25. Juni (Anmeldeschluss 23. April)
- Erneuerbare Energien und Netzintegration mit Fokus auf Energiespeichertechnologien in Griechenland, Montag, 28. Juni bis Donnerstag, 1. Juli (Anmeldeschluss 30. April)
Bei diesen virtuellen Geschäftsreisen besteht die Möglichkeit, sich zu Unternehmensbesuchen zuzuschalten oder Online-Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern zu führen. Darüber hinaus werden auch für zahlreiche andere Geschäftszweige, zumeist mit Unterstützung der AHKs, virtuelle Geschäftsanbahnungs- oder Markterkundungsreisen angeboten, beispielsweise für die Bereiche Automobil, Cyber-Security, Lebensmittel oder Hygienetechnik. Informationen gibt es auf diesen Webseiten: www.german-energy-solutions.de (Rubrik "Angebot/Veranstaltungen") sowie www.ixpos.de (Veranstaltungskalender).
Mit Charterflügen der AHKs zurück zum Auslandsstandort: Im vergangenen Jahr haben die Auslandshandelskammern weltweit Charterflüge für deutsche Unternehmensvertreter organisiert, die pandemiebedingt zeitweise nicht an ihre Einsatzorte zurückkehren konnten. Ende Mai 2020 startete der erste Charterflug von Frankfurt nach Tianjin, es folgten etwa 20 weitere Flüge nach China, Vietnam, Saudi-Arabien und Russland. Für Standorte, zu denen (noch) keine Charterflüge abheben, stellen die AHKs tagesaktuelle Einreise- und Quarantäneinformationen auf ihren Webseiten zur Verfügung.
Neue Technologietrends und Investitionsstandorte identifizieren: Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Investitionen zu diversifizieren, um damit die Abhängigkeit von einzelnen Ländern zu verringern. Zudem werden nach Beobachtung der AHKs die Prozesse im Auslandsgeschäft noch stärker digitalisiert. Das globale AHK-Netz mit seinen über 140 Standorten in 92 Ländern stellt Verbindungen zu Start-ups, Forschungseinrichtungen und anderen potenziellen Partnern her, die bei diesen Maßnahmen unterstützen.
Virtuelle Suche nach Partnern und Investitionsstandorten: Die AHKs unterstützen in der Corona-Krise unverändert dabei, Vertriebs- oder Produktionspartner zu finden oder einen optimalen Standort für Investitionen auszuwählen. Sie veranstalten zahlreiche Online-Kontaktforen und -Sprechtage zu bestimmten Ländern und Regionen.
