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Gillig + Keller

Die Hallenmeister

Gillig + Keller - Andreas Keller © Diane Mayer

Geschäftsführer Andreas Keller.

Das Unternehmen in Uffenheim baut großflächige Stahlgebäude für Firmen und landwirtschaftliche Betriebe.

Logistik- und Produktionshallen, Gewerbegebäude, landwirtschaftliche Ställe, Biogasanlagen und Lagerhallen:  Bauten wie diese sind das Spezialgebiet der Gillig + Keller GmbH in Uffenheim. Das Unternehmen mit rund 100 Beschäftigten übernimmt den kompletten Prozess: „Wir stellen den Bauantrag, kümmern uns um die Statik sowie die Ausführungspläne und bauen dann die Gebäude mit Türen, Toren und Fenstern“, zählt Geschäftsführer Andreas Keller auf. „Nur den Innenausbau übernehmen wir nicht.“ Das Unternehmen erledige ebenso Betonarbeiten, mache aber auch mit anderen Gewerken gemeinsame Sache – je nach Kundenwunsch, sagt Keller, der seit sieben Jahren im Betrieb ist. Er hat in Stuttgart Bauingenieurwesen studiert und dort das Rüstzeug für seine tägliche Arbeit bekommen. Das Berufsbild selbst sei im ständigen Wandel und es bedeute, sich immer wieder an neue Gegebenheiten anzupassen, erklärt der Firmenchef. „Mir war schon relativ früh klar, dass ich ins Unternehmen einsteigen möchte.“ Schon als Schüler habe er festgestellt, dass ihm der technische Bereich sehr liege. Den Betrieb leitet er nun zusammen mit seinem Vater Erwin Keller. Sein Bruder Johannes Keller ist ebenfalls im Familienunternehmen tätig und zuständig für die Buchhaltung.

Angefangen hat Gillig + Keller als Zwei-Mann-Betrieb in einem kleinen Büro im fränkisch geprägten Creglingen in Baden-Württemberg. Heute hat das Unternehmen über 40 Jahre Erfahrung im Planen und Bauen von Stahlhallen. Die erste Halle mietete der Betrieb 1980 am heutigen Standort in Uffenheim, zwei Jahre später folgte der Bau der ersten eigenen Halle. „Wir sind seitdem kontinuierlich gewachsen“, sagt Andreas Keller. Mittlerweile sind es vier Hallen am Standort und ein Verwaltungsgebäude. In Mihla in Thüringen, nicht weit entfernt von Eisenach, befindet sich die Produktion des Unternehmens, dort fertigen Mitarbeiter die Stahlteile. „Das ist unsere verlängerte Werkbank“, so der Geschäftsführer. Die Planung, Verwaltung und Logistik findet in Uffenheim statt. Das wirklich Spannende seien aber die Baustellen selbst, sagt er.

Auf dem Betriebsgelände in Uffenheim lagern die Stahlbauteile für die nächsten Aufträge, insgesamt baut das Unternehmen 60 bis 70 Hallen im Jahr. „Jedes Gebäude ist anders, jede Halle individuell auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten“, erklärt Andreas Keller. Die Auftragslage sei derzeit sehr gut, durch Corona habe es keine größeren Einbußen gegeben. Nur während des ersten Lockdowns im März des vergangenen Jahres habe kein Vertrieb mehr stattgefunden und einige Mitarbeiter seien in Kurzarbeit gewesen. „Ab Mai ging es nahtlos weiter, wir sind gut durchgekommen“, sagt Keller. Sorge bereite ihm im Moment der stark steigende Stahlpreis, der die Einkaufskosten deutlich nach oben schnellen lasse, und die fehlenden Fachkräfte – vor allem Bauleiter und Statiker. Die ländliche Region sei ein Problem, um geeignetes Personal nach Uffenheim zu locken. „Wir haben viele Pendler bei uns im Unternehmen beschäftigt, die aus Ansbach, Würzburg oder Kitzingen kommen“, sagt Andreas Keller. Der Betrieb bildet aber auch Bürokaufleute und Bauzeichner aus, um sich den Nachwuchs an Fachkräften zu sichern.

Neue Anforderungen im Stallbau

Was das Unternehmen zudem beschäftigt, ist der Wandel im Bereich der Landwirtschaft. Um die Haltungsbedingungen in den Ställen zu verbessern, setzen viele Landwirte auf Auslaufzonen für die Tiere, erklärt Keller. Die Steigerung des Tierwohls sei eine der größten Herausforderungen im Bereich des Stallbaus. Die Ställe in der heutigen Zeit benötigen daher mehr Platz und Lichtflächen, so der Geschäftsführer. Seine landwirtschaftlichen Kunden stammen aus ganz Deutschland, der Ukraine und der Schweiz, im Bereich Stahlbau liege das Einzugsgebiet in einem Umkreis von 200 Kilometern.

Die meisten Kunden seien kleine Betriebe und Mittelständler, aber auch Privatleute gehören zu den Abnehmern: „Wir haben für einen Geschäftsführer eines bekannten Unternehmens eine Halle gebaut, um seine zahlreichen Oldtimer unterzubringen“, verrät Andreas Keller. Das Unternehmen biete aber auch Komplettlösungen. Im nur ein paar Kilometer entfernten Gollhofen beispielsweise habe der Betrieb ein schlüsselfertiges Bürogebäude umgesetzt. Die Größe der Bauten beginne bei 150 und ende bei 3 000 Quadratmetern. Größer seien die meisten Hallen nicht, weil es dann für den Kunden beim Brandschutz zu teuer und aufwändig werde, erklärt Keller. „Die Kosten für eine Halle beginnen bei 60 000 Euro und können jenseits der Millionengrenze liegen“, sagt er.

Autor/in: 

(dm.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2021, Seite 68

 
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