Gemeinsam Neues schaffen

Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen, die innovative Ideen verwirklichen wollen, sind bei der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur (BayFIA) an der richtigen Adresse. Seit nunmehr zehn Jahren ist sie die zentrale Anlaufstelle in Bayern für das gesamte Spektrum der Forschungs- und Innovationsförderung. Unter ihrem Dach arbeiten an den beiden Standorten Nürnberg und München vier Partnereinrichtungen Hand in Hand zusammen: die Bayerische Forschungsallianz GmbH (BayFOR), die Bayerische Forschungsstiftung, die Bayerische Patentallianz GmbH (BayPAT) und die Bayern Innovativ GmbH. Die BayFIA bildet in enger Zusammenarbeit mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken und den kommunalen Wirtschaftsförderungen ein schlagkräftiges Netzwerk für Wissens- und Technologietransfer. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Dienstleistungen der BayFIA.

Hilfe bei der Suche nach geeigneten Förderprogrammen: Die Auswahl des richtigen Förderprogramms für Projekte in Forschung und Entwicklung (FuE) ist oft nicht einfach. Die BayFIA berät Interessenten zu bayerischen, Bundes- und EU-Förderprogrammen. Darüber hinaus sind die Partnerorganisationen der BayFIA auch teilweise selbst Projektträger und fördern wissenschaftlich-technologische Forschungsvorhaben in Bayern in Form von Einzelprojekten, Kooperationsvorhaben und Forschungsverbünden.

Unterstützung bei Projektanbahnung und Antragstellung: Die BayFIA hilft umfassend bei der Anbahnung von FuE-Projekten und unterstützt auch bei der Erstellung des Förderantrags. Des Weiteren begleitet sie die Forscher beim Aufbau von nationalen und internationalen Konsortien und bietet eine gezielte Suche nach Projektpartnern – auch auf internationaler Ebene. Bei den häufig sehr aufwändigen EU-Projekten hilft sie bei den Vertragsvorbereitungen mit der EU-Kommission und der Projektimplementierung sowie gegebenenfalls auch beim späteren Projektmanagement.

Wissens- und Technologietransfer, Patente und Lizenzen: Die BayFIA versteht sich als Mittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und trägt dazu bei, akademische Erkenntnisse zeitnah in die wirtschaftliche Anwendung zu überführen. Dazu gehören Aktivitäten, um geeignete Projektpartner aus Unternehmen, Forschungsinstituten und Hochschulen zu vernetzen (u. a. über thematische Cluster), sowie die Veranstaltung von Fachmessen und Kongressen. Darüber hinaus unterstützt die BayFIA Forscher aus 26 bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften dabei, Forschungsergebnisse patentrechtlich abzusichern und diese zu vermarkten. Sie bietet der Industrie auch Zugang zum größten Technologiepool Bayerns. Die BayFIA wird durch den Freistaat Bayern finanziert, sodass sie die meisten ihrer Beratungsdienstleistungen für Akteure in ganz Bayern kostenfrei anbieten kann.

Innovations- und Wissenschaftsstandort Nürnberg und Mittelfranken: "Die Stadt Nürnberg und die gesamte Region Mittelfranken stehen national und international für herausragende Forschung und Innovation in zahlreichen Technologiefeldern", so Martin Reichel, Geschäftsführer der Bayerischen Forschungsallianz und Sprecher der BayFIA. Neben der starken Elektrotechnik- und Elektronikbranche und dem Maschinenbau entstehen neue Schwerpunkte in vielen Bereichen, z. B. Informations- und Kommunikationstechnik, Medizin und Gesundheit, Energie und Umwelt, neue Materialien sowie Automations- und Produktionstechnik. "In der BayFIA sind wir thematisch sehr breit aufgestellt. So können unsere Experten Interessenten aus allen Fachgebieten zielführend unterstützen. Und durch unseren Standort in Nürnberg sind die Wege zu unseren Kunden kurz", so Reichel. Die Region konzentriert sich dabei auf die Aktionsfelder des Entwicklungsleitbilds der Europäischen Metropolregion Nürnberg, ergänzt IHK-Forschungsreferentin Dr. Elfriede Eberl. Regionale Netzwerke, die durch die IHK Nürnberg unterstützt werden, bieten Plattformen, um Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft zu vernetzen.

Erfolgsgeschichten "made in Mittelfranken": Die BayFIA hat in den letzten zehn Jahren eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte erfolgreich unterstützt und damit zum dynamischen Wachstum der Innovations- und Wissenschaftsregion beigetragen. Die Portabiles Healthcare Technologies GmbH ist ein junges Medizintechnikunternehmen mit Sitz im „Medical Valley Center“ in Erlangen, das als Spin-off-Unternehmen des Labors für Maschinelles Lernen und Datenanalyse (MaD) der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) gegründet wurde. Sie entwickelt hochpräzise Lösungen für die medizinische Ganganalyse, für bessere Therapien und mehr Lebensqualität von Patienten mit Bewegungserkrankungen wie Parkinson. Die Firma entstand aufgrund hervorragender Ergebnisse zweier Forschungsvorhaben, die durch die Bayerische Forschungsstiftung und das Bayerische Wirtschaftsministerium gefördert wurden. "Ohne die beiden Forschungsprojekte wäre es uns nicht möglich gewesen, das System so weit voranzubringen", so Ralph Steidl, der Geschäftsführer des Erlanger Unternehmens. "Durch die Förderung zeigten die Projektträger sehr früh ihr Vertrauen in unser Konsortium und insbesondere in uns als Start-up. Dabei standen uns die Mitarbeiter der Projektträger in beiden Förderperioden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite." Nach der Unternehmensgründung wurde das Start-up durch Bayern Innovativ mit vielfältigen Maßnahmen bei der Gewinnung von Kunden und bei der Vernetzung mit potenziellen Partnern unterstützt. Ralph Steidl ist auch in den IHK-Netzwerken aktiv, beispielsweise in IHK-Anwender-Clubs und im IHK-Ausschuss "Industrie | Forschung | Technologie".

Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist das Forschungsvorhaben "Sport Infinity" der Adidas AG in Herzogenaurach: Der Sportartikelhersteller setzte sich das Ziel, innovative und teilweise auf Abfall basierende Kompositwerkstoffe zu entwickeln, mit denen die automatisierte Herstellung einfach anpassbarer Sportartikel aus Kunststoff ermöglicht wird. Die Adidas AG wurde von Bayern Innovativ bei der Suche nach Kooperationspartnern unterstützt, die Bayerische Forschungsallianz hat den Forschungsantrag bei der Europäischen Kommission koordiniert, intensiv unterstützt und zum Erfolg gebracht. Mittlerweile sind erste Produkte, die auf den Forschungsergebnissen basieren, auf dem Markt.