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Editorial

Finanzierungshebel

"Sustainability" ist keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern wird uns im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig beschäftigen. Es geht um die Richtschnur für zukünftiges Wirtschaften und wir haben allen Grund, uns damit intensiv zu befassen.

Die Dinge sind schon ein ganzes Stück weit gediehen. Die EU-Kommission hat bereits vor drei Jahren einen Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ("Sustainable Finance") vorgelegt. Sie weist darin dem Finanzsektor eine Schlüsselrolle zu, damit die Ziele des „Green Deal“ erreicht werden können. Kapitalflüsse sollen gezielt gesteuert werden, um nachhaltige Technologien und Unternehmen zu fördern.

Was nachhaltiges Wirtschaften konkret bedeutet, wird in einer sogenannten Taxonomieverordnung geregelt. Einzelheiten finden Sie in dieser WiM und auf unserer IHK-Webseite. Finanzmarktakteure wie Banken und Versicherungen sowie große Kapitalgesellschaften müssen ausführlich darstellen, wie nachhaltig ihre Tätigkeiten im Sinne der Umweltziele der Taxonomie sind.

Die Berichtspflicht wird auf die Realwirtschaft durchschlagen.

Wer Kredite oder Versicherungsleistungen in Anspruch nehmen will, wird sein "ESG-Profil" (Haltung zu Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) darlegen müssen. Zwar gehört gesellschaftliche Verantwortung zu den grundlegenden unternehmerischen Handlungsmaximen, aber wir müssen aufpassen, dass gerade kleinen und mittleren Unternehmen durch überbordende Bürokratie und Berichtspflichten nicht der Zugang zu Finanzierungen unbotmäßig erschwert oder abgeschnitten wird. Die IHK hat aus diesem Grund eigens einen "Arbeitskreis Finanzierung" eingerichtet mit dem Arbeitsauftrag, unseren Mittelstand auf dem Laufenden zu halten sowie Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wie der Aufwand minimiert werden kann – und das nachhaltig.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2021, Seite 3

 
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