Telefon: +49 911 1335-1335

Energie Campus Nürnberg

Forschen im Team

Energie Campus Nürnberg_Baustoffe © Alisa Zellner/EnCN

Innovative Baustoffe: Am Energie Campus Nürnberg werden neuartige Geopolymer-Mauersteine entwickelt, die nicht gebrannt werden müssen und deren Herstellung CO2-neutral ist.

Am EnCN in Nürnberg arbeiten Wissenschaftler verschiedener Disziplinen gemeinsam an Energietechnologien der Zukunft.

Der Energie Campus Nürnberg (EnCN), der seinen Sitz auf dem Nürnberger Gewerbepark "Auf AEG" hat, forscht an wichtigen Themen der Energiewende: Nachhaltige Stromversorgung, Mobilität und Wärmewirtschaft sind drei der Forschungsfelder. Ein Alleinstellungsmerkmal beansprucht der EnCN, weil er das Know-how in der Energieforschung in besonderer Weise zusammenbringt: die Grundlagenforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), der regionalen Fraunhofer-Institute und des ZAE Bayern, die stärker anwendungsorientierte Forschung der Technischen Hochschule Nürnberg und der Hochschule Ansbach sowie das Know-how von rund 270 Partnern aus der Wirtschaft. Dies macht sich beispielsweise bei den Forschungsschwerpunkten "Wasserstoff, E-Fuels und Anwendungen", "Energieeffiziente Gebäude" und "Intelligente Energiesysteme" bezahlt, die in besonderer Weise interdisziplinär – also fächerübergreifend – arbeiten.

Diese intensive Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen will Prof. Dr. Wolfgang Krcmar, der neue Vorsitzende der Wissenschaftlichen EnCN-Leitung, ausbauen. Zudem will er zusammen mit den Partnern die Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte beschleunigen. Der Professor an der TH Nürnberg, der u. a. an hochwärmedämmenden Wandbaustoffen forscht, folgte vor Kurzem Prof. Dr. Veronika Grimm von der FAU nach. Sie hatte dieses Amt vier Jahre inne und hat in dieser Zeit u. a. das "Zentrum Wasserstoff.Bayern" als Vorstand mit aufgebaut, das seit 2019 in den Räumen des EnCN angesiedelt ist. Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler stellte anlässlich des Wechsels an der Spitze des EnCN eine weitergehende Förderung durch den Freistaat in Aussicht.

Einige Beispiele für aktuelle Forschungsprojekte am EnCN: Unter dem Titel "Fassade3" wird zusammen mit der TH Nürnberg und dem ZAE Bayern ein multifunktionales Fassadenelement entwickelt. Dieses modulare Element vereint verschiedene Funktionen in sich: gedruckte Dünnschicht-Solarzellen für die Stromproduktion, Sonnenschutz sowie intelligente Regelung für eine hohe Energieeffizienz des Gebäudes. Die energieintensive Industrie soll von dem Projekt "Thermo-Power" profitieren: TH Nürnberg, Hochschule Ansbach und – der auch "Auf AEG" angesiedelte – Nuremberg Campus of Technology (NCT) entwickeln ein Verfahren, um die anfallende Abwärme in Strom umzuwandeln. Und auf der früheren "Herzobase" in Herzogenaurach werden in einem Pilotprojekt besonders energieeffiziente Wohngebäude realisiert, die auch Energie erzeugen und speichern. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der gefahrlosen und effizienten Logistik von Wasserstoff, indem der Wasserstoff in einem Öl auf Toluol-Basis (LOHC) chemisch gespeichert wird.

In diesem Jahr feiert der EnCN sein zehnjähriges Bestehen, die Kompetenzinitiative Energieregion Nürnberg e. V. wurde vor 20 Jahren auf Initiative der IHK Nürnberg für Mittelfranken in den Räumen der IHK gegründet. Und den NKubator, das Gründerzentrum für Energie, grüne Technologien und Nachhaltigkeit, mit Sitz "Auf AEG" als Nachfolger des Energietechnologischen Zentrums (etz 2.0) gibt es seit einem Jahr. Dieses dreifache Jubiläum wollen die drei Partnerinstitutionen im Jahr 2021/22 mit drei Fachveranstaltungen zu den Themen Wasserstoff, energieeffiziente Gebäude sowie Energiesysteme und Nachhaltigkeit begehen.

Die IHK unterstützt seit Jahren all diese Energieinfrastruktur-Projekte in der Region: Als Unterstützerin des etz, als Gründungsmitglied im Lenkungskreis des EnCN und als Vorstandsmitglied im Förderverein des EnCN e. V. sowie als Mitinitiatorin, "Geburtshelferin" und Gründungsmitglied der Kompetenzinitiative Energieregion Nürnberg. Bei Letzterer stellt die IHK seit der Gründung im Jahr 2001 den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Zudem hatte sich die IHK in ihrem "IHK-Hightech-Zukunftsprogramm Mittelfranken 2025", das einstimmig von der Vollversammlung beschlossen worden war, für die nachhaltige Finanzierung des EnCN eingesetzt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2021, Seite 44

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick