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Rödl & Partner

Corona bremst das Wachstum

Rödl & Partner © Thomas Tjiang

Prof. Dr. Christian Rödl, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Die Nürnberger Beratungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei Rödl & Partner war bisher auf starkem Wachstumskurs. Dieser wurde aber im abgelaufenen Geschäftsjahr durch Corona ausgebremst.

Der Umsatz kletterte um rund zwei Prozent auf fast 496 Mio. Euro, maßgeblich durch die Aktivitäten im deutschen Markt. 2019 hatte der Gesamtumsatz noch um knapp neun Prozent zugelegt. "Es war für unsere Mandanten und für uns ein anspruchsvolles Jahr", sagte Prof. Dr. Christian Rödl, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Trotz der Corona-Pandemie sei man aber sehr zufrieden mit 2020. Insbesondere der Bereich Steuerberatung leistete im ersten Corona-Jahr einen großen Beitrag zum Wachstum. Staatliche Hilfen waren bei den Mandanten allerdings kaum gefragt, die international aktiven Familienunternehmen interessierten sich im Lockdown eher für das Kurzarbeitergeld, aber auch für Forschungsfinanzierung über die KfW. Als zweiter starker Bereich präsentierte sich die Begleitung bei Unternehmenskäufen (M&A). Allerdings war das Geschäft schwächer als in den Boom-Jahren zuvor. Treiber für das Rödl-Geschäft seien allerdings keine Notverkäufe bei den Mandanten gewesen. "Unternehmen haben vielmehr die Gelegenheit genutzt, sich strategisch zu ergänzen oder sich einen Markteintritt zu verschaffen", erklärte Rödl.

Im Auslandsgeschäft ist Rödl & Partner in 48 Ländern mit 106 Standorten rund um den Globus präsent. Während sich das China-Geschäft auf einem soliden Niveau entwickelt habe, hätten sich die USA erfreulich gut präsentiert. Das habe auch mit den gigantischen Corona-Hilfen der US-Regierung zu tun: "Wir beobachten gewaltige Investitionsbudgets, die starke Impulse für die Wirtschaft bringen", so Rödl. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Auslandsmarkt der Kanzlei. Stark sei auch das europäische Boom-Land Polen mit Warschau als wachsendem IT-Zentrum. Die Nürnberger Gesellschaft ist dort mittlerweile mit über 500 Beschäftigten und sechs Niederlassungen vertreten.

Ende letzten Jahres arbeiteten weltweit 5 130 Beschäftigte bei Rödl & Partner, das sind 30 mehr als im Vorjahr. In Deutschland ging die Zahl durch Fluktuation um 50 Beschäftigte auf rund 2 000 zurück. Dagegen fehlten der Kanzlei beispielsweise im Baltikum Beratungsexperten, was für das weitere Wachstum hinderlich sei. Für das laufende Jahr zeigt sich Rödl zuversichtlich, er sei mit dem Start zufrieden. Sorgen registriert er angesichts der hohen Verschuldung bei den Mandanten wegen Corona: "Die Diskussion über Steuererhöhungen auf Vermögen zermürbt viele Mittelständler", so Rödl, der auch Vizepräsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken ist. Gerade solche Substanzsteuern, die das Betriebsvermögen belasten können, würden wieder die Frage nach Betriebsverlagerungen ins Ausland aufwerfen.

 

Autor/in: 

(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2021, Seite 95

 
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