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NürnbergMesse

Neuaufstieg wie Phoenix?

NürnbergMesse Ottman Fleck © NürnbergMesse / Ralf Rödel

Den Neustart im Blick: die Chefs der NürnbergMesse, Dr. Roland Fleck (r.) und Peter Ottmann.

Die NürnbergMesse treibt den Wandel ihres Geschäftsmodells voran und ergänzt physische Messekonzepte um digitale Plattformen.

Phoenix heißt der Krisenplan, der für den Fall eines überraschenden gravierenden Umsatzausfalls in der Schublade der NürnbergMesse lag. Der Plan mit dem mythologisch inspirierten Namen hat geholfen, sagte Geschäftsführer Dr. Roland Fleck bei der Bilanzpressekonferenz im Juli. Denn so sei man vorbereitet gewesen, als nach dem Höhenflug eines "goldenen Messejahrzehnts" (Fleck) der jähe Absturz folgte. Das erste Quartal lief noch gut, doch durch den anschließenden Lockdown stand am Ende des Jahres 2020 ein Verlust von 68,6 Mio. Euro bei einem Umsatz von 110,3 Mio. Euro (minus 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr) zu Buche. Die Umsatzzahlen für das laufende Jahr werden noch schlechter ausfallen. Die Messe reagierte mit einer Reduzierung von Personal- und Sachkosten und kürzte 77 Prozent des vorgesehenen Investitionsvolumens.

Der Fokus ist darauf gerichtet, wie es nach dem kürzlichen Neustart – seit August sind in Bayern Messen wieder möglich – dann im Jahr 2022 weitergeht. Gelingt der sagenhafte Aufstieg eines Phoenix aus der Asche, wie es der Name des Krisenplans suggeriert? Und wenn ja, wie schnell? Bei der Messe übt man sich in solchen Fragen in Zurückhaltung. Prognosen, wann das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird, seien schwierig. Aber ein selbstbewusst optimistischer Roland Fleck gibt dann doch eine Antwort: "Spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts."

2020 gehe in die Geschichtsbücher der NürnbergMesse als Beginn ihrer Transformation ein, sagte Co-Geschäftsführer Peter Ottmann. Transformation des Geschäftsmodells, Transformation des Arbeitens und Transformation des Unternehmens zu mehr Nachhaltigkeit. Der Schlüsselbegriff dabei laute Digitalisierung. Bereits in den letzten Jahren habe der von Dr. Martin Kassubek geleitete Bereich "Corporate & Digital Development" Konzepte entwickelt, um die Präsenzveranstaltungen der NürnbergMesse mit der digitalen Welt zu verbinden.

Aktuell stehen für die nächsten zwölf Monate 86 Messen und Veranstaltungen im Terminkalender der NürnbergMesse Group, darunter auch einige Neuveranstaltungen. Die "wildlife.fair", eine Publikumsveranstaltung für Natur- und Jagdbegeisterte, wird im April 2022 im hiesigen Messezentrum ihre Premiere haben. Die Tochtergesellschaft NürnbergMesse Italia wird im Juni in Vicenza eine Fachmesse für die Leiterplatten-Industrie und im Herbst in Mailand eine Hotellerie-Messe an den Start bringen. Die NürnbergMesse China plant in Shanghai neue Veranstaltungsformate für die wachsende Automobilbranche, die in Kooperation mit dem Car-Institut von Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer stattfinden sollen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2021, Seite 94

 
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