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Umweltbank

Die "dunkelgrüne" Bank

Umweltbank 2022 © Thomas Tjiang

Das Führungstrio der Umweltbank: Vorstandssprecher Jürgen Koppmann, Geschäftsleiterin Heike Schmitz und Vorstand Goran Bašic (v. l.).

Die Nürnberger Umweltbank hat im Geschäftsjahr 2021 ihren Wachstumskurs fortgesetzt.

Vorläufigen Zahlen zufolge erhöhte sich die Bilanzsumme des börsennotierten Kreditinstituts um gut 20 Prozent auf rund sechs Mrd. Euro. Das Neukreditvolumen sprang um fast ein Viertel auf 845 Mio. Euro. Der Bestand an Umweltkrediten kletterte um rund elf Prozent auf knapp vier Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Rücklagen rangierte mit 38,1 Mio. Euro leicht über Vorjahr.

Das Geschäft der Umweltbank stammte zur Hälfte aus der Finanzierung von erneuerbaren Energien wie Windkraftanlagen und Photovoltaik. 40 Prozent entfielen auf das Segment nachhaltige Immobilien. Der Rest floss etwa in die Biolandwirtschaft und nachhaltigen Einzelhandel. Vorstandssprecher Jürgen Koppmann beschrieb sein Haus bei der Präsentation der Zahlen als "dunkelgrün". Das betonte er mit Blick auf die EU-Finanztaxonomie, die Atomenergie und Erdgas unter bestimmten Kriterien als grüne Anlagen einstuften. Dagegen werde es bei der Umweltbank auch künftig in der hauseigenen Fondsfamilie "UmweltSpektrum" keine Kernkraft und keine fossile Energie im Portfolio geben. Stattdessen lotet das Kreditinstitut zum Beispiel mit dem finanzierten Projekt "WUN H2" im oberfränkischen Wunsiedel das Potenzial von grünem Wasserstoff aus.

2021 wirkte sich die positive Börsenstimmung auf das Wertpapiergeschäft der Umweltbank aus. Das verwaltete Depotvolumen sprang um mehr als ein Drittel auf knapp 950 Mio. Euro. "Immer mehr Menschen entdecken Fonds und Aktien als Alternative zum klassischen Sparbuch", so Koppmann. Der erste eigene Fonds aus dem Jahr 2020 erreichte Ende 2021 ein Volumen von mehr als 100 Mio. Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg erneut kräftig um rund 50 auf 300. Damit sieht Geschäftsleiterin Heike Schmitz die personelle Aufbaustufe erreicht. Für das laufende Geschäftsjahr, in dem die Bank ihr 25-jähriges Bestehen feiert, will Koppmann auf Wachstumskurs bleiben. Die Pläne der Ampel-Koalition böten ein perfektes Klima für das Geschäft. Die Ziele der Regierung beim Ausbau von Solarparks, Windkraft und bezahlbarem Wohnen versprächen zusätzliche Impulse. Allerdings sei man von der "KfW-Vollbremsung" Anfang 2022 überrascht worden, räumt Vorstand Goran Bašic ein. Die Anfragen nach Baufinanzierungen kämen dadurch nahezu zum Stillstand.

Autor/in: 

(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2022, Seite 92

 
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