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Sorge um Mitarbeiter in der Ukraine

Leoni © Leoni

Der Leoni-Hauptsitz in Nürnberg.

Das Geschäft des Nürnberger Kabel- und Bordelektronik-Herstellers Leoni AG ist derzeit stark vom Krieg in der Ukraine beherrscht.

Das Unternehmen hatte seine Standorte in Stryji und Kolomyja im Westen des Landes, wo rund 7 000 Beschäftigte arbeiten, mit Beginn der russischen Invasion geschlossen. So standen bei etlichen Automobilherstellern hierzulande die Bänder still. Inzwischen ist die Leoni-Produktion vor Ort unter strengen Sicherheitsbestimmungen und in begrenztem Umfang wieder angelaufen – im Einvernehmen mit der ukrainischen Regierung, den Kunden und der Belegschaft. Aktuell arbeite Leoni daran, die Folgen der kriegsbedingten teilweisen Produktionsausfälle bestmöglich zu beherrschen. Zugleich würden andere Standorte die ukrainischen Produktionskapazitäten duplizieren, um die Kollegen im Kriegsgebiet zu unterstützen.

Wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges hat Leoni die Prognose für 2022 angepasst und erwartet nun u. a. einen niedrigeren Umsatz. Allerdings ließen sich die Folgen des Krieges für das laufende Jahr derzeit noch nicht quantifizieren. Dagegen war der Umsatz 2021 noch um fast ein Viertel auf 5,1 Mrd. Euro gewachsen. Die Nachfrage in den Absatzmärkten erholte sich im ersten Halbjahr stark, ab der zweiten Jahreshälfte bremsten aber die Engpässe in den Lieferketten der internationalen Automobilindustrie diese Entwicklung aus. Zum Umsatz trugen der Bereich "Wiring Systems Division" (WSD) 3,2 Mrd. Euro (plus 25 Prozent) und der Bereich "Wire & Cable Solutions" (WCS) 1,9 Mrd. Euro (plus 21 Prozent) bei. Mit dem im letzten Jahr abgeschlossenen Programm "Value 21" habe Leoni die Organisationsstruktur straffen und das Portfolio stärker auf das Bordnetz-Geschäft fokussieren können – etwa durch den Verkauf des Industriegeschäfts. Zudem seien das Finanzmanagement optimiert und zahlreiche Maßnahmen umgesetzt worden, die ab 2022 jährliche Einsparungen von über 800 Mio. Euro ermöglichen sollen. Für das laufende Jahr geht Leoni davon aus, dass die bekannten Herausforderungen bestehen bleiben. Man rechne mit weiterhin unsicheren Märkten, deutlich höheren Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten sowie Steigerungen bei den Personalkosten.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2022, Seite 95

 
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