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Gesundheitsförderung

Was kann der Betrieb tun?

So gelingt der Einstieg in die betriebliche Gesundheitsförderung: Empfehlungen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Gymnastik am Arbeitsplatz ist ein guter Anfang, aber betriebliche Gesundheitsförderung kann noch weit mehr. Unternehmen können den Krankenstand in der Belegschaft durch gezielte Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung positiv beeinflussen – und sind im Vorteil gegenüber Wettbewerbern, die darauf verzichten, so die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Damit steigere man die Attraktivität als Arbeitgeber und punkte bei der Gewinnung von Fachkräften. In Zeiten des Fachkräftemangels sei es wichtiger denn je für Unternehmen, die Gesundheit der Belegschaft im Blick zu halten. Nicht nur, weil jeder Krankheitstag für den Betrieb einen Verlust bedeute. Maßnahmen der Gesundheitsförderung erhöhten auch die Motivation der Mitarbeiter und ihre Bindung an den Betrieb. Auch dies ist laut DIHK ein großer Pluspunkt bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hilft, das Thema systematisch in Angriff zu nehmen. Die DIHK empfiehlt u. a. drei Maßnahmen, um das Thema anzugehen:

Gesundheitstage sind ein bewährtes Instrument zur gesundheitlichen Prävention. Dabei soll ein kompaktes Programm – oft in Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse – die Mitarbeiter über gesundheitliche Themen informieren und ein Bewusstsein für gesundheitsorientiertes Verhalten im Alltag schaffen. Damit das Konzept funktioniert, sollten zunächst die Bedürfnisse der Belegschaft ermittelt und auch Vorschläge gesammelt werden – beispielsweise über anonyme Mitarbeiterbefragungen, bei denen der Datenschutz strikt beachtet wird.

Wenn den Mitarbeitern beispielsweise Informationen und Vorsorgeuntersuchungen zu Muskel- und Skeletterkrankungen wichtig sind, sollten Untersuchungen der Wirbel- und Halswirbelsäule auf der Agenda des Gesundheitstages stehen. Auch ein Parcours zum Üben des richtigen Hebens und Tragens schwerer Gegenstände oder Multi-Tasking-Übungen, bei der tägliche Arbeits- und Stresssituationen simuliert werden, sind beliebte Programmpunkte. Nicht zuletzt bieten sich Vorsorgeuntersuchungen wie Herz-Kreislauf-, Blut- und Knochendichte-Untersuchungen an.

Betriebliche Krankenversicherung: Wenn schwer erkrankte Mitarbeiter vom Unternehmen Unterstützung erfahren, ist das für die gesamte Belegschaft ein positives Signal wertschätzender Unternehmenskultur. Ein wichtiger Baustein dafür ist laut DIHK das Angebot einer betrieblichen Krankenversicherung. Der Vorteil: Da es sich um eine Gruppenversicherung handelt, werden alle Mitarbeiter versichert – ohne eine Gesundheitsprüfung jedes Einzelnen. So kommen auch ältere Mitarbeiter und solche mit Vorerkrankungen in den Genuss des Schutzes. Im Leistungsfall läuft die Abwicklung über die private Versicherungsgesellschaft. Erfahrungen zeigen laut DIHK, dass das Angebot die Arbeitszufriedenheit und die Verbundenheit zum Unternehmen, die Fehlzeitenquoten und die Dauer der Betriebszugehörigkeit positiv beeinflusse.

Steuerliche Vergünstigungen: Seit 2008 können Arbeitgeber zusätzlich zum Arbeitslohn jährlich bis zu 600 Euro pro Mitarbeiter steuerfrei für die Gesundheitsförderung einsetzen. Laut Bundesgesundheitsministerium gilt dies für „Leistungen zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit“. Dazu zählen neben zertifizierten Präventionskursen und – unter bestimmten Voraussetzungen – auch nicht-zertifizierten Angeboten des Unternehmens auch bestimmte andere gesundheitsförderliche Maßnahmen. Ausgeschlossen sind jedoch beispielsweise Mitgliedsbeiträge in Sportvereinen, Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen. Unternehmen können also interne Maßnahmen konzipieren oder den Mitarbeitern anbieten, die Kosten für förderbare externe Angebote zu übernehmen. Optimal ist laut DIHK, wenn sich die Angestellten individuell zwischen diesen Optionen entscheiden können. Beispiele für betriebsinterne Angebote sind etwa ein Fitnessraum oder Trainingsstunden mit einem externen Trainer.

www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention (Rubrik „Betriebliche Gesundheitsförderung“)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2023, Seite 68

 
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