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Umweltbank

Zinswende fordert heraus

Umweltbank 2023 © Thomas Tjiang

Die Vorstände der Umweltbank, Jürgen Koppmann und Heike Schmitz.

Die Nürnberger Umweltbank AG hat im vergangenen Jahr ihre Bilanzsumme auf Basis vorläufiger Zahlen leicht auf sechs Mrd. Euro gesteigert. Die Kundeneinlagen stiegen im 25. Geschäftsjahr um 7,5 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Das Volumen der Umweltkredite legte um 4,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro zu. Das grüne Kreditinstitut finanziert ökologische Bauvorhaben, Solar- und Windkraftprojekte oder beteiligt sich über die Tochter "Umweltprojekt" an solchen Vorhaben. Allerdings war die zweite Jahreshälfte bei privaten Baufinanzierungen verhalten. Die Umweltbank steht aber weiterhin für ein "Green ohne Washing", unterstreicht Vorstandsprecher Jürgen Koppmann.

Über die Geschwindigkeit der Zinswende der Europäischen Zentralbank seit letztem Jahr ist das Institut kurzfristig nicht besonders erfreut. Denn Sparpläne laufen in der Regel deutlich kürzer als die Darlehen mit niedrigem Zins, die sich Kreditkunden langfristig gesichert haben. Vorstandskollegin Heike Schmitz sieht die Zinsmarge mit 0,91 Prozent "im Tal der Tränen angekommen". Wegen der unterschiedlichen Laufzeiten rechnet sie erst ab 2024 mit deutlichen Verbesserungen. Das Zins-, Finanz- und Bewertungsergebnis stieg unter anderem durch den Verkauf eines Windparks um gut 17 Prozent auf 74 Mio. Euro. Die Provisionen litten unter der schwachen Börsenstimmung. Auch die eigene Fondsfamilie mit dem Markennamen "Umweltspektrum" kam zusammen nur auf ein Volumen von 131 Mio. Euro und blieb damit unter den Erwartungen.

Auf der Kostenseite machten sich sowohl Gehaltsanpassungen als auch die Einstellung neuer Mitarbeiter bemerkbar. Zum Jahreswechsel lag die Zahl der Beschäftigten mit über 330 um 30 über dem Vorjahr. Die anderen Verwaltungsausgaben wuchsen unter anderem durch den Aufwand für eine neue Banken-IT. Dieses Großprojekt schlägt voraussichtlich in den drei Jahren 2022 bis 2024 mit insgesamt rund 18 Mio. Euro zu Buche. Das Ergebnis vor Steuern stieg dank des Nettoerlöses von 20 Mio. Euro für die verkaufte Windparkbeteiligung leicht auf 39,2 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand ein halbiertes Ergebnis vor Steuern von rund 20 Mio. Euro.

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(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2023, Seite 92

 
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