Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer "Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie" (NKWS), durch die Ressourcen geschont und der Verbrauch primärer Rohstoffe stark gesenkt werden sollen.
Die zirkuläre Wirtschaft und die Ressourcenschonung sollen damit einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität und Dekarbonisierung leisten. Ein Ziel der Bundesregierung ist es, beispielsweise in der Grundstoffindustrie (u. a. bei der Produktion von Stahl, Aluminium, Kunststoffen, Zement und Beton) die Kreislaufwirtschaft zu stärken und in erheblichem Umfang sekundäre Rohstoffe zu nutzen.
In die Arbeit an der NKWS sind auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und weitere Vertreter der Wirtschaft eingebunden. Die Bundesregierung hat einen Verbändedialog gestartet. An der Auftaktveranstaltung Ende April nahm auch der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks teil, der in der Weiterentwicklung der Recycling-Wirtschaft große Chancen sieht: "Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie sollte daher auf die möglichst umfassende Wiederverwertung der einzelnen Stoffe zielen." Angesichts der hohen Investitionen müsse die Bundesregierung Rahmenbedingungen schaffen, um die Innovationskraft der Unternehmen zu stärken. "Hierfür bietet sich beispielsweise die breite Einführung des erprobten Instruments von Reallaboren an", so Dercks. Damit könne zunächst auf langwierige Genehmigungsverfahren für neue Recycling-Technologien verzichtet werden. Im weiteren Verlauf sollte dann die Beschleunigung von Genehmigungen auf diesen Bereich ausgedehnt werden und damit nicht auf erneuerbare Energien beschränkt bleiben. Wichtig wären laut Dercks auch wirtschaftliche Anreize für den Einsatz von Recycling-Produkten. So könnte beispielsweise eine öffentliche ökologische Beschaffung ein Hebel für eine erfolgreiche Rohstoffwende sein. Allerdings seien heute Ausschreibungen mit klarem Fokus auf Recycling-Rohstoffe noch die Ausnahme.
