Telefon: +49 911 1335-1335

IHK-Netzwerk

Wie geht man den Klimaschutz an?

SPEC_Energie_Nachhaltigkeit_Wie-geht-man-mit-Klimaschutz-um-WiM-2023-6-7-GettyImages-Beboy_ltd © Beboy_ltd/GettyImages.de

Mit dem „Unternehmensnetzwerk Klimaschutz“ unterstützt die IHK-Organisation Betriebe, die einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten.

Durch den Austausch von Wissen, Erfahrungen und beispielhaften Projekten will das Netzwerk dazu beitragen, den Klimaschutz in den Unternehmen voranzubringen. Auf dem Online-Portal www.klima-plattform.de stehen umfangreiche Informationen zu Fragen des betrieblichen Klimaschutzes zur Verfügung, beispielsweise das Online-Tool "Ecocockpit", das bei der CO2-Bilanzierung unterstützt. Zu den Angeboten des Netzwerks, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, gehört auch eine Webinar-Reihe, die Hilfen für die praktische Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen bietet.

Die Initiative der IHK-Organisation wendet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen, denen häufig die Kapazitäten und das Know-how für mehr Klimaschutz fehlen. Dies beginnt schon bei der Bilanzierung der Treibhausgase, die eine wesentliche Grundlage für konkrete betriebliche Maßnahmen ist. Die Treibhausgasbilanz, beispielsweise auf der Basis des "Greenhouse-Gas-Protokolls" (GHG-Protokoll), dient als Rechenbasis, um die eigenen Klimaschutzziele festzulegen und um CO2-Schwerpunkte zu identifizieren. Darauf aufbauend kann man gezielt Maßnahmen ergreifen und deren Umsetzung überwachen. Die Informationen über den CO2-Fußabdruck von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen sind auch zunehmend wichtig für die Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und Banken sowie zur Erfüllung von Berichterstattungspflichten.

Deswegen hat das IHK-Netzwerk das wichtige Thema der Berichtspflichten ebenfalls im Blick: So wird die EU-Kommission die europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS) unter anderem für Klimaschutz verabschieden. Darin enthalten sind für Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten konkrete Vorgaben etwa zum Bilanzrahmen, für die Bestimmung wesentlicher Emissionen und für die Gestaltung von Transformationsplänen. Seit 2019 arbeitet die EU an der internationalen Norm ISO 14068, die zu einem einheitlichen Verständnis von "Klimaneutralität" führen soll. Sie wird auch genauere Vorgaben für die Bemessung, die Reduzierung und den Ausgleich von Treibhausgasemissionen mit sich bringen. Außerdem plant die EU-Kommission in dem vor Kurzem veröffentlichten Entwurf für die sogenannte "Green-Claims-Verordnung" strenge Voraussetzungen für die werbliche Nutzung von Begriffen wie "klimaneutral".

Weitere Aspekte des betrieblichen Klimaschutzes, der sich das IHK-Unternehmensnetzwerk widmet, sind beispielsweise erneuerbare Energien, Energie- und Materialeffizienz, Anpassung der Beschaffungsprozesse, Entwicklung neuer Produktionsverfahren sowie Überprüfung der eigenen Produkte und Dienstleistungen auf ihre Vereinbarkeit mit dem Klimaschutz.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2023, Seite 45

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick