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IHK-Verkehrsausschuss

So geht was voran

Mobilität Verkehrsinfrastruktur © metamorworks - stock.adobe.com

Im Dialog mit Wirtschaft, Politik und Verwaltung: IHK-Ausschuss moderiert bei wichtigen Fragen der Branche.

Fast 40 Unternehmer, Geschäftsführer und leitende Angestellte aus der mittelfränkischen Verkehrswirtschaft gehören dem IHK-Fachausschuss für Verkehr, Logistik und Mobilität an. Sie bringen ihre fachliche Expertise in die IHK-Arbeit ein und beschäftigen sich mit einem breiten Themenspektrum, um die Branche und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur voranzubringen. Aktuell liegen Schwerpunkte auf diesen Themen:

Ausnahmegenehmigungen vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot: Der IHK-Ausschuss sieht sich auch als Forum für den Erfahrungsaustausch und als Moderator zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Ein Beispiel dafür war Mitte Januar ein Treffen mit Vertretern der mittelfränkischen Verkehrsbehörden und der Regierung von Mittelfranken, bei dem das Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen im Mittelpunkt stand.

Hintergrund des Austausches war, dass die Genehmigungsbehörden in Mittelfranken in jüngster Zeit restriktiver bei der Genehmigung von Ausnahmen vorgingen. Insbesondere die Systemlogistiker sind von dieser neuen Praxis betroffen. Sie transportieren täglich Güter von ihren Betriebssitzen in Mittelfranken zu Umschlags-Hubs auch außerhalb der Region, laden dort die Ware ab und nehmen andere Ware auf, die sie zurücktransportieren. Um die Verkehre, die eng getaktet und stark verflochten sind, aufrecht zu erhalten, sind sie auf Ausnahmegenehmigungen für die wenigen Wochenfeiertage im Jahr angewiesen, um die Heimfahrt ihres Personals in der Nacht zu gewährleisten. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken setzt sich dafür ein, dass die Transporteure ihre logistischen Abläufe im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten aufrechterhalten können und dass die Behörden ihre Entscheidungsspielräume im Sinne der mittelfränkischen Unternehmen nutzen.

Markt für Taxis und Mietwagen: Ein weiteres Beispiel dafür, wie der IHK-Ausschuss verschiedene Akteure zusammenbringt, war Anfang des Jahres ein Runder Tisch, um Fragen der Personenbeförderung zu besprechen. Dazu trafen sich Vertreter von Taxi- und Mietwagenbranche, von Uber und Bolt und von den Verkehrsbehörden und Stadträten in Nürnberg, Fürth und Erlangen. Ein Anlass für das Treffen war, dass seit Ende letzten Jahres der Mobilitätsanbieter Bolt in Nürnberg aktiv ist. Zudem gibt es immer wieder Gerüchte, dass auch Uber hier starten will.

Diskutiert wurde, welche Auswirkungen der Markteintritt von Bolt und eventuell auch von Uber auf den regionalen Markt für die Personenbeförderung hat und wie die Städte, die in gewissem Maße regelnd eingreifen könnten, damit umgehen wollen. Die Taxibranche spricht sich dafür aus, dass ein Mindestpreis für Mietwagen festgesetzt wird. Denn im Gegensatz zu Taxis sind Mietwagenunternehmer, mit denen Bolt derzeit zusammenarbeitet, nicht tariflich gebunden. Sie können also die Preise wesentlich niedriger setzen, insbesondere da die Unternehmer zumindest anfangs von Bolt bezuschusst werden. Die Taxibranche sieht dadurch einen unfairen Wettbewerb auf sich zukommen. Außerdem befürchten die Taxiunternehmen, dass sich die Mietwagen nicht an ihre Rückkehrpflicht halten könnten und damit taxiähnliche Verkehre anbieten würden.

Über die Einführung eines Mindestpreises müssten die Stadträte entscheiden. Dieser ist jedoch rechtlich umstritten, von beiden Seiten gibt es juristische Gutachten, die ihn für zulässig bzw. unzulässig halten. Die IHK erkennt die Potenziale, die neue Mobilitätsanbieter mit sich bringen, plädiert aber dafür, dass die rechtlichen Vorgaben eingehalten werden müssen.

Fachkräftesicherung in der Verkehrswirtschaft: Eine große Herausforderung ist der Mangel an Fachkräften in der Branche, u. a. an Berufskraftfahrern. Deshalb tauschen sich die Mitglieder über praktische Erfahrungen und beispielhafte Konzepte bei der Fachkräftesicherung aus. Es geht darum, wie neue Bewerbergruppen gewonnen werden können und wie die Verkehrsbranche attraktiver für Bewerberinnen und Bewerber werden kann. Angedacht sind Marketing-Aktivitäten, um die Ausbildungsberufe in Verkehr und Logistik bekannter zu machen und um die Berufs- und Karrierechancen zu beschreiben.

Im Jahr 2024 wird sich der IHK-Ausschuss nach aktuellem Stand außerdem u. a. mit diesen Themen beschäftigen: Logistikimmobilien, Ausbau der Schieneninfrastruktur und Mobilität von Pendlern.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2024, Seite 34

 
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