„Bayerische Werte“: Bayerische Wirtschaftsgeschichte im Spiegel historischer Aktien und Anleihen aus der Sammlung Uto Baader

1835 fuhr erstmals die Dampflok „Adler“ mit zweihundert geladenen Gästen an Bord von Nürnberg nach Fürth. Für die Finanzierung von Bau und Betrieb der Linie war zwei Jahre zuvor eine Aktiengesellschaft ins Leben gerufen worden – es war die erste bayerische Eisenbahngesellschaft. Die Gründeraktie diente dem Inhaber auch als Freifahrtschein. So manches Papier zeigte im Lauf der Zeit Abnutzungserscheinungen, 1869 musst es daher neu ausgegeben werden. Die historische „Actie“ ist jetzt in der Ausstellung „Bayerische Werte“ zu sehen, die das Bayerische Wirtschaftsarchiv vom 9. Oktober bis 5. November in der IHK München zeigt.

Historische Wertpapiere, auch Nonvaleurs genannt, sind ein Spiegel der Wirtschafts- und Finanzgeschichte. Die Schau präsentiert dazu 56 ausgewählte Wertpapiere aus mehr als zwei Jahrhunderten. Dazu gehört auch die Gründungsaktie der 1858 ins Leben gerufenen Fürther Actien-Gesellschaft für Gasbeleuchtung. Im Auftrag des Magistrats hatte der Augsburger Industriepionier und Gasfachmann Ludwig August Riedinger (1809–1879), an der Fürther Ottostraße ein Gaswerk errichtet. Die Finanzierung teilten sich die Stadt Fürth und mehrere Privatpersonen, bis das Gaswerk einige Jahre später ganz auf die Kommune überging.

Erneuerte Gründeraktie der Königlich privilegierten Ludwig-Eisenbahn-‎Gesellschaft, Nürnberg, 1869.

Gründeraktie der Fürther Actien-Gesellschaft für Gasbeleuchtung, 1858.

Inhaberaktie der Vereinigten Fränkischen Schuhfabrik vormals Max ‎Brust, vormals B. Berneis, Nürnberg, 1918.

Gründer-Namensaktie der Tiergarten Nürnberg Aktiengesellschaft, 1911.

„Sehenswürdigkeit ersten Ranges“: Postkarte des „Residenz Automat“ in der Münchner Neuhauser Straße, ca. 1910.

Plakat für die Ausstellung „Bayerische Werte“.

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA