Im Dienst der Schönheit
Die Kosmetikbranche hält heute eine reiche Auswahl an Pflegeprodukten für Gesicht und Körper und an dekorativen Beauty-Artikeln bereit. Doch auch in früherer Zeit produzierten bayerische Unternehmen für Hygiene und Schönheitspflege.
Die Königlich Bayerische Hofseifenfabrik Ph. Benj. Ribot brachte zum Beispiel um 1900 nicht nur eine Fliederseife, sondern auch eine Schwimmseife auf den Markt. Die 1864 von den jüdischen Gebrüdern Bing in Nürnberg gegründete Metallwarenfabrik fertigte außer Küchengeräten und Blechspielwaren auch alle Arten von Badewannen. Allerdings war der Badespaß eher den vermögenden Bevölkerungsschichten vorbehalten.
Die größte Bürstenfabrik Bayerns stand in Erlangen. Kommerzienrat Emil Kränzlein importierte für seine Haar- und Bartbürsten die robusten Borsten chinesischer Schweine. Zum Verkaufsschlager wurde ab 1899 eine unter dem Namen Ideal Zett vertriebene bereits anatomisch geformte Zahnbürste nach dem Patent eines polnischen Zahnarztes. Die passende Zahncreme „Colovan“ lieferte die Münchner Traditionsdrogerie und Parfümerie Koron der Familie Reisinger, die im Münchner Osten produzierte. In den 1930er Jahren warb ein biologisch-dynamisches Laboratorium von Rudolf Bachmann aus Murnau-Seehausen am Staffelsee für seine „entgiftende und verjüngende Gesichtsmaske“. Ein Versprechen der Kosmetikindustrie, wie wir es heute noch kennen.
Anmut und Jugendfrische versprach die Königlich-Bayerische Hofseifenfabrik Ribot bei „stetem Gebrauch“ ihrer Fettseife, um 1904.
Badestuhl aus dem Spezialkatalog für Bade- und Toilettenartikel der Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik vorm. Gebr. Bing AG, 1903.
Ansicht der Bürstenfabrik Emil Känzlein in Erlangen, um 1900.
„Sieghafte Schönheit“ dank der Gesichtsmaske des Biologisch-Dynamischen Laboratoriums Rudolf Bachmann, um 1938.
Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA