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Finanzierung

Crowdfunding für Startups

 

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Simone Brunner

Simone Brunner

Beratung Unternehmensnachfolge, Unternehmensförderung Tel: +49 911 1335 1315
Ass. jur. Yvonne Stolpmann

Ass. jur. Yvonne Stolpmann

Leiterin Referat Gründung | Nachfolge | Unternehmensförderung Tel: +49 911 1335 1377

Gründer mit innovativen Geschäftsideen tun sich oft schwer, die herkömmlichen Finanzierungswege für sich zu erschließen. Neben den verschiedenen Gründerförderprogrammen könnte hier auch Crowdfunding als ein Teil der Finanzierungsstrategie interessant sein. Allerdings ist Crowdfunding nicht für jede Gründung geeignet. Bevor Sie sich entschließen, einen Crowdfunding-Versuch zu wagen, lohnt es sich, im Vorfeld über grundsätzliche Fragen nachzudenken:

Kann Crowdfunding für Ihre Geschäftsidee überhaupt funktionieren?

Nicht jede Geschäftsidee ist gleichermaßen für eine Finanzierung durch den Schwarm geeignet. Am erfolgversprechendsten sind innovative Geschäftsideen, die aus Sicht der (zukünftigen) Nutzer einen klaren Mehrwert bieten. Außerdem heben sie sich durch ein Alleinstellungsmerkmal hervor, welches sie von bereits Bestehendem abgrenzt und auf diese Weise besonders macht. Nur interessante und neuartige Projekte, haben das Potenzial, das Interesse der Crowd zu wecken. Im Idealfall begeistert das Projekt und schafft eine emotionale Bindung des potenziellen Unterstützers, sodass dieser gerne Ihr Projekt weiterempfiehlt und so wiederum neue Unterstützer anzieht. Ebenso wichtig ist es, dass sich Ihre Idee prägnant darstellen lässt. Je komplexer eine Geschäftsidee ist, desto schwieriger wird es, die Unterstützer zu überzeugen. Außerdem sollte das Geschäftsmodell skalierbar sein. Zum Anfang

Zu welchem Zeitpunkt ist eine Finanzierung durch Crowdfunding sinnvoll?

Crowdfunding/-investing ist für junge Unternehmen vor allem in der Frühphase interessant, in der die Produktentwicklung größtenteils abgeschlossen ist und zusätzliches Kapital für die Markteinführung, die Weiterentwicklung des Produkts, für Marketing und/oder für den Ausbau von Kapazitäten benötigt wird. In dieser Phase gibt es bereits ein gut darstellbares Geschäftsmodell und im Idealfall einen Prototypen des Produkts, mit dem Sie Ihre Idee für potenzielle Unterstützer greifbar machen. Wichtig ist, dass Sie die Geldgeber mit Ihrer Idee begeistern können. Zum Anfang

Welche Funding-Summe ist realistisch?

Überlegen Sie sich, wie viel Geld Sie benötigen und wie viel Sie durch Crowdfunding erreichen können, um ein realistisches Funding-Ziel zu setzen. Helfen kann dabei die Orientierung an anderen, ähnlichen Projekten, die bereits erfolgreich finanziert wurden. Die Untersuchung erfolgreich finanzierter Projekte hat gezeigt, dass es ratsam ist, das Funding-Ziel nicht zu hoch anzusetzen. Erscheint eine erfolgreiche Finanzierung in den Augen der Unterstützer von Anfang an unwahrscheinlich, sinkt die Bereitschaft das Projekt zu unterstützen. Trotz allem sollten Sie berücksichtigen, dass durch das eingesammelte Kapital auch eine Umsetzung der Idee sichergestellt werden kann! Zum Anfang

Was können Sie den Unterstützern im Gegenzug bieten?

Reward-based Crowdfunding unterscheidet sich vom bekannten Spendensammeln in erster Linie durch das Verteilen von "Dankeschöns" als kleine Gegenleistung für die getätigte Unterstützung. Die Gestaltung dieser Dankeschöns, ist dabei vollkommen Ihnen überlassen. Machen Sie sich Gedanken, welche Art von Dankeschöns zu Ihrem Projekt passen und was für Ihre Unterstützer attraktiv wäre. Dazu müssen Sie sich im Klaren sein, wer Ihre Zielgruppe ist. Dankeschöns, die das Interesse der Zielgruppe nicht treffen, bleiben wirkungslos. Außerdem ist es wichtig, darüber nachzudenken, wie sich die Dankeschöns entsprechend des Werts sinnvoll staffeln lassen.

Crowdinvesting, auch equity-based Crowdfunding genannt, geht einen Schritt weiter und macht Unterstützer zu Investoren. Das heißt, diese verfolgen mit Ihrem Einsatz eine Gewinnabsicht und beteiligen sich am Kapital Ihres Unternehmens. Später partizipieren sie mit ihrem Anteil am Unternehmensgewinn. Im Fall einer Unternehmensgründung ist diese Form verbreiteter, da in der Regel größere Summen als beim reward-based Crowdfunding eingesammelt werden. Üblicherweise handelt es sich dabei um Beteiligungen in Form von partiarischen Darlehen oder stillen Beteiligungen. Bei der Form der stillen Beteiligung besitzen Sie als Gründer gegenüber der Investoren eine regelmäßige und umfassende Informationspflicht. Beim partiarischen Darlehen müssen Sie den Investoren Anreize (z.B. Aussicht auf Gewinnbeteiligung, Beteiligung am Exit) bieten, damit diese bereit sind, Ihr Geld für eine festgelegt Zeitspanne an Ihr Unternehmen zu binden. Wie der Beteiligungsvertrag zwischen Gründer und Investor aussehen soll, müssen Sie entscheiden bzw. hängt zum Teil auch von dem Geschäftsmodell der Plattform ab, auf der Sie Ihr Projekt starten. Achten Sie auf die Vertragsbedingungen. Zum Anfang

Welche Plattform ist die richtige?

Es gibt unterschiedliche Plattformen, die sich als Vermittler zwischen Crowd und Gründer anbieten. Anders als bei Projekt-Plattformen sind die Auswahlkriterien bei Crowdinvesting-Plattformen in der Regel strenger, was in erster Linie mit dem höheren Risiko für die Geldgeber zusammenhängt. Im Falle von Crowdinvesting für Startups erfolgt häufig eine Vorauswahl der Geschäftsmodelle durch die Plattformbetreiber. Nach welchen Kriterien diese erfolgt und wie intensiv die Geschäftsidee geprüft wird, variiert je nach Plattform. Wichtig ist auch das Finanzierungsmodell, das hinter der Plattform steht. Wie ist dieses ausgestaltet? Schauen Sie auch, welche Art von Projekten Sie auf der Plattform finden und ob Ihr Projekt dazu passt. Dann ist die Chance größer, dass sich die Besucher der Plattform auch für Ihr Projekt interessieren. Weitere Punkte auf die Sie bei der Plattform-Wahl achten sollten, haben wir Ihnen in einer Übersicht zusammengestellt. Zum Anfang

Was brauchen Sie für eine Crowdfunding-Kampagne?

Lassen Sie sich nicht von der Vorstellung täuschen, Geld aus dem Internet wäre leicht verdientes Geld. Der Aufwand, der hinter erfolgreichen Crowdfunding-Kampagnen steckt, wird oft unterschätzt. Sie müssen sich also fragen, ob Sie und Ihr Team, die nötigen Ressourcen für eine Crowdfunding-Kampagne aufbringen. Einige Punkte, die es zu beachten gibt, haben wir hier zusammengestellt:

  • Ressourcen
    Eine Crowdfunding-Runde, also der Zeitraum, in dem Unterstützer ihr Projekt finanzieren können, läuft gewöhnlich mehrere Wochen. Während dieser Zeit - und am besten schon bevor die eigentliche Fundingphase beginnt - ist eine intensive Kommunikation mit der Zielgruppe und eine fortlaufende Betreuung notwendig, um das Interesse der Crowd zu gewinnen und auch zu halten! Planen Sie hier genügend Zeit und Manpower ein.
  • Social Media-Affinität
    Crowdfunding wird erst durch den Schwarm möglich und dieser trifft sich vor allem im Netz. Soziale Vernetzung ist der Dreh- und Angelpunkt jeder Crowdfunding-Kampagne. Ihre potenziellen Unterstützer vernetzen sich online z.B. über soziale Netzwerke, tauschen sich aus, kommentieren, empfehlen und kritisieren. Das heißt, Sie müssen die Spielregeln von Social Media verstanden haben, um diese erfolgreich zu nutzen.
  • Netzwerk
    Dieser Punkt geht Hand in Hand mit dem vorherigen. Der Herdentrieb spielt bei der Schwarmfinanzierung eine wesentliche Rolle. Projekte, die es schaffen, relativ schnell eine große Menge an Unterstützern zu gewinnen, haben eine größere Aussicht auf Erfolg. Um dies zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn Sie bereits am Anfang des Fundings auf eine bestehende Fan-Community zurückgreifen können. Versuchen Sie also so früh wie möglich, Ihr bestehendes Netzwerk aus Freunden und Familie für Ihr Projekt zu aktivieren, damit der Unterstützerkreis möglichst schnell wächst, viele in Ihr Projekt investiert und so wiederum andere Unterstützer anziehen.
  • Kommunikationsgeschick
    Erzählen Sie die Geschichte hinter Ihrer Idee: Wo kommt sie her und was treibt Sie an? Hören Sie gleichzeitig der Crowd zu. Treten Sie in Dialog mit Ihren Unterstützern und nehmen Sie Rückmeldungen ernst. So können Sie wertvolles Feedback erhalten, das Ihnen dabei hilft, Ihre Idee weiterzuentwickeln und zu verbessern. Versuchen Sie außerdem immer zeitnah zu antworten und immer "nah" an der Crowd zu sein. Und besonders wichtig: Bei allem was Sie tun, kommunizieren Sie authentisch und transparent über Ihr Vorhaben und Ihre Ziele. Nichts wird im Social Web so übel genommen, wie der Versuch zu täuschen.

Diese Auflistung ist bei weitem nicht vollständig, soll Ihnen aber einen ersten Eindruck vermitteln, auf welche wesentlichen Punkte es beim Crowdfunding ankommt. Eine Garantie für den Erfolg gibt es nicht. Viele Crowdfunding-Plattformen geben selbst umfangreiche Tipps, Checklisten bis hin zu Schulungen, wie man eine Crowdfunding-Kampagne plant und umsetzt.

WICHTIG: Bevor Sie sich für eine Plattform entscheiden, informieren Sie sich genau über deren Modalitäten.

 
 
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