Wo bleibt der Aufschwung?

IHK-Konjunkturklima Frühjahr 2025 – Kernergebnisse
Die Mittelfränkische Wirtschaft kommt nicht in Schwung – trotz leicht gestiegener Investitionsbereitschaft bleibt die Stimmung weiterhin angespannt.
- Geschäftslage: Industrie und Handel bleiben unzufrieden – hohe Kosten und schwache Nachfrage belasten. Auch bei Dienstleistern und in der Bauwirtschaft macht sich Ernüchterung breit.
- Geschäftserwartungen: Der Pessimismus hält branchenübergreifend an.
- Investitionsklima: Die Investitionsneigung steigt leicht an – ein erstes, aber noch zaghaftes Signal.
- Beschäftigung: Die Personalplanung ist nur noch leicht rückläufig – ein Indiz für Stabilisierung.
- Risiken: Die schwache Inlandsnachfrage bleibt das größte Risiko für die Geschäftsentwicklung – gefolgt von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und hohen Arbeitskosten.
- Appell an die Politik: Neue Bundesregierung muss schnell Impulse geben und Wettbewerbsfähigkeit mit Entlastungen bei Abgaben und Bürokratie wiederherstellen!

Frühjahr 2025: Mittelfränkische Wirtschaft tritt weiter auf der Stelle
In der mittelfränkischen Wirtschaft gibt es auch im Frühjahr kaum Hoffnungsschimmer, die auf einen Aufschwung hindeuten würden. Die Unternehmen klagen weiter über eine schwache Nachfrage aus dem Inland, so ein Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage. Und jetzt kommen auch noch Unsicherheiten im Auslandsgeschäft hinzu, die durch die US-Zollpolitik zusätzlich befeuert werden.
Einen ganz leichten Trend nach oben zeigen die Investitionen, der Abbau von Arbeitsplätzen verlangsamt sich. Aber all dies ist von einer echten Wende noch weit entfernt. Der IHK-Konjunkturklima-Index bleibt deshalb deutlich unter der 100-Punkte-Marke und stagniert bei 93,9 Punkten.

Die Regionen Mittelfrankens rücken wirtschaftlich zusammen
Regional nähern sich die Konjunkturwerte an: Während Erlangen stark nachgibt, holen andere Regionen wie Schwabach-Roth/Nürnberger Land auf. Nürnberg und Fürth bleiben stabil, Westmittelfranken verbessert sich leicht, bleibt aber am unteren Ende. In der Industrie, im Handel und besonders im Baugewerbe ist die Lage angespannt – dort dominieren Kostenprobleme und Nachfrageflaute.
Einziger Lichtblick sind die unternehmensnahen Dienstleistungen, die im Branchenvergleich vorn bleiben, obwohl sich auch hier die Lage eintrübt. Verbrauchernahe Dienstleister zeigen sich trotz schlechter Lage vorsichtig optimistisch. Die IHK fordert von der Politik endlich entschlossene Schritte: weniger Bürokratie, niedrigere Steuern, schnellere Genehmigungen – kurzum: mehr Planungssicherheit für die Unternehmen.

Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung
Für die kommenden Monate rechnen die Betriebe mit noch schlechteren Geschäften im In- und Ausland. Die schwache Inlandsnachfrage ist für die Unternehmen die größte Sorge. Als weitere Risiken für die weitere Entwicklung nennen sie die zudem wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die hohen Arbeitskosten, gefolgt von Fachkräftemangel sowie hohen Energie- und Rohstoffpreisen.
Ausblick
Die Betriebe aus Mittelfranken geben bei der aktuellen IHK-Umfrage zu Protokoll, dass schwache Nachfrage, Kostendruck und unbefriedigende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen fortbestehen. Auch das Dauerthema Fachkräftemangel bleibt relevant. Auf Entlastungen warten sie ebenfalls bisher vergeblich. Ein großer Teil der Unternehmen wird die Preissteigerungen wohl zumindest teilweise an die Kunden weitergeben. Die Inflation wird sich also noch nicht wesentlich abschwächen.
BIHK: Kein Ende der Durststrecke in Sicht
BIHKDie bayerische Wirtschaft stagniert auch im Frühjahr 2025 – trotz eines leichten Anstiegs des BIHK-Konjunkturindex bleibt das Niveau unter dem langjährigen Durchschnitt. Die aktuelle Geschäftslage wird weiterhin zurückhaltend bewertet, und auch die Erwartungen für die kommenden Monate sind verhalten. Vor allem die schwache Inlandsnachfrage und unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen belasten die Unternehmen. Investitionsvorhaben bleiben zurückhaltend, und auch bei der Beschäftigung zeigt sich keine Entspannung – vielmehr mehren sich Hinweise auf mögliche Arbeitsplatzverluste. Besonders angespannt ist die Lage in Industrie, Bau und Handel, während Dienstleister, Großhändler und der Tourismus etwas optimistischer in die Zukunft blicken. Der BIHK fordert daher entschlossene Schritte der Bundesregierung – etwa durch Bürokratieabbau, steuerliche Impulse, niedrigere Strompreise und flexiblere Arbeitszeitmodelle.
In der bayerischen Wirtschaft ist kein Ende der Durststrecke in Sicht (bihk.de)
DIHK: Unternehmen warten weiter auf Aufbruchssignale
DIHKDer dringend erforderliche wirtschaftliche Aufbruch ist auch bundesweit noch nicht in Sicht: Die DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2025, an der sich mehr als 23.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen beteiligt haben, zeichnet ein weiterhin pessimistisches Stimmungsbild. Zwar zeigen einzelne Indikatoren leichte Verbesserungen, doch die Stimmung bei den Unternehmen bleibt überwiegend schlecht.
Unternehmen warten weiter auf Aufbruchssignale (www.dihk.de)
Mehr zu den Ergebnissen finden Sie auch in unserer Pressemitteilung oder auf unseren Seiten zum IHK-Konjunkturklima.
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