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Es hellt sich wieder auf

IHK-Konjunkturklima: Mittelfränkische Wirtschaft arbeitet sich aus dem Tief heraus

Datum: 07.02.2023
 

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Dr. Udo Raab

Dr. Udo Raab

Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung, Leiter Referat Wirtschaftsentwicklung und Fachkräftesicherung Tel: +49 911 1335 1383

Nürnberg – Die mittelfränkische Wirtschaft fasst neuen Mut und rechnet mit einer spürbaren Erholung im Frühjahr. Die Mehrheit der Betriebe berichtet von einer guten Auftragslage, die Zuversicht wächst. Der IHK-Konjunkturklima-Index klettert zum Jahresbeginn um 20 auf 104,8 Punkte. Danach hatte es im Herbst nicht ausgesehen, als der Index wegen Energiekrise, Inflation und gestörter Lieferketten auf ein historisches Tief eingebrochen war.

Zu der unerwartet positiven Entwicklung trägt bei, dass die Preise für Energie und gewerbliche Vorprodukte ihren Höhepunkt überschritten haben dürften. Allerdings sind sie noch weit von den niedrigeren Niveaus früherer Zeiten entfernt und weiterhin eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit, besonders in energieintensiven Wirtschaftsbereichen. Deshalb nennen die Betriebe laut IHK-Umfrage die Unsicherheit bei den Energie- und Rohstoffpreisen weiterhin als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann: „Die Strom- und Gasversorgung der mittelfränkischen Betriebe erscheint aktuell zwar gesichert, jedoch bereiten die hohen Preise nach wie vor Sorgen. Die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen ergreift Energiesparmaßnahmen oder investiert in die eigene Energieversorgung. Die Politik fordern wir auf, ohne ideologische Scheuklappen für ein breites Energieangebot – auch bei erneuerbaren Energien – zu sorgen.“

Geschäftslage und -erwartungen: Die aktuelle Lage wird von den Unternehmen überwiegend positiv und besser als im Herbst beurteilt. Bei den Geschäftsaussichten für die kommenden Monate äußern sich die meisten Unternehmen deutlich zuversichtlicher als in der Herbstumfrage, allerdings ist die Zurückhaltung noch spürbar.

Investitionen und Beschäftigung: Handel, Bauwirtschaft und unternehmensnahe Dienstleistungen sind noch zurückhaltend mit Investitionen, weil Preise und Kosten aus ihrer Sicht nach wie vor nur schwer kalkulierbar sind. Die Industrie und die verbrauchernahen Dienstleistungen profitieren dagegen bereits von einer hohen Nachfrage, weshalb sie ihre Investitionspläne schon deutlich ausweiten. Die IHK-Konjunkturumfrage lässt erwarten, dass auch die Zahl der Arbeitsplätze in den nächsten Monaten wieder etwas zunehmen wird.

Entwicklung nach Wirtschaftssektoren: Die aktuelle Lage wird stabilisiert durch die gute Geschäftslage in der Industrie und auch in den verbrauchernahen Dienstleistungen (u.a. Gastronomie, Veranstaltungen, Reisebranche), die vom Nachholbedarf der Verbraucher nach dem Ende der Corona-Pandemie profitieren. In stabiler Verfassung präsentieren sich auch die Dienstleister, die hauptsächlich mit Unternehmenskunden Geschäfte machen. Anders die Lage in der Bauindustrie, deren Werte seit Herbst eingebrochen sind: Das liegt nicht nur an saisonal bedingten Schwankungen in den Wintermonaten, sondern besonders an den enorm gestiegenen Rohstoffkosten und an den Zinserhöhungen der letzten Monate. Auch der Handel wartet noch auf eine durchgreifende Erholung, weil die Konsumenten ihr Geld angesichts der hohen Inflation zusammenhalten.

„Auch wenn wir gerade eine deutliche Beruhigung feststellen, zeigen doch die erheblichen Schwankungen des IHK-Konjunkturklimaindex in sehr kurzen Abständen, dass wir den Krisenmodus noch nicht endgültig verlassen haben“, fasst IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann zusammen. Zwar sei das Szenario einer tiefen Rezession derzeit weniger wahrscheinlich als noch vor einigen Monaten, aber die Preissteigerungen und die zurückhaltenden Konsumenten machten weiterhin vielen Unternehmen zu schaffen. Auch die hohen Arbeitskosten und der Mangel an Fachkräften würden von den befragten Unternehmen als Risikofaktoren genannt. „Die Politik bleibt deshalb gefordert, für mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt und bei der Einwanderung von Fachkräften zu sorgen“, so Zitzmann.

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