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Oliver Dürrbeck

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München ist nicht nur eine Stadt der Kunst, sondern auch ein wichtiger Standort des Kunsthandels. Und das nicht erst seit heute. Wie prachtvoll der Kunsthandel Anfang des 20. Jahrhunderts logierte, zeigt das Bayerische Wirtschaftsarchiv in seinem Exponat für den November 2014.

„Zu denjenigen Gebieten wirtschaftlicher Betätigung, auf denen München als Handels- und Industriestadt eine überragende Stellung einnimmt und Weltruf genießt, gehören Kunstgewerbe und Kunsthandel“ hieß es vor rund 100 Jahren in einem zeitgenössischen Führer. Auch heute noch findet der Kunsthandel in München sein Publikum. Veranstaltungen wie die Internationale Kunstmesse, die im November in der Residenz ihre Pforten öffnet, verzeichnen regen Zulauf.

Geschäftshaus der Kunsthandlung Julius Böhler in der Brienner Straße, um 1910.(Foto: BWA)

Geschäftshaus der Kunsthandlung Julius Böhler in der Brienner Straße, um 1910.

Zu den „ersten Adressen“ in München gehörte seinerzeit die Kunsthandlung, die Julius Böhler 1880 eröffnete. Mit der gediegenen Qualität seiner Objekte und seiner anerkannten Fachkompetenz gewann er rasch hohes Ansehen bei Museen und Kunstsammlern in ganz Europa. Innerhalb kurzer Zeit stieg er zu einem geschäftlich sehr erfolgreichen Händler vor allem „Alter Meister“ auf.

1904/05 entwarf der Münchner Architekt Gabriel von Seidl für ihn in der Münchner Brienner Straße ein Wohn- und Geschäftshaus im italienischen Palazzostil der Neorenaissance. Der Prachtbau beherbergte im Erdgeschoss und im ersten Stock rund 20 Ausstellungsräume. 1914 konnten die Besucher dort neben anderen hochkarätigen Werken auch kostbare Neuerwerbungen wie Gemälde von Francisco de Goya, Lukas Cranach, Sandro Botticelli, Diego Velázquez und Franz Hals bewundern. 

Auszug aus einem Lagerbuch, 1912

Auszug aus einem Lagerbuch, 1912

Dr. Richard Winkler, Stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Der Archivbestand im Bayerischen Wirtschaftsarchiv umfasst auch die wertvollen Lagerbücher, die Eintragungen zu Ein- und Verkäufen der Kunstobjekte enthalten. Diese Folianten sind heute eine unschätzbare Quelle bei den Nachforschungen von Museen und Sammlungen zur NS-Raubkunst.“ 

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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