Zwoa Brett’l, a g’führiger Schnee, juchä
Seit den 1890er Jahren verbreitete sich in Bayern das „Nansenfieber“, die Begeisterung für das Schifahren. Ausgelöst hatte die sportliche Bewegung der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen, der 1888 auf Schneeschuhen Grönland durchquerte und ein Buch darüber schrieb.
1891 gründete sich der „Ski Club München“, 1905 fand bereits die erste bayerische Meisterschaft im Schi-Langlauf statt. Die Schiausrüstung entsprach zunächst skandinavischen Vorbildern, wurde aber dann den steileren bayerischen Hängen angepasst. Bis in die 1920er Jahre übten sich die Schifahrer bei der Abfahrt im Kristiania- oder Telemarkstil. Allerdings mussten sie vorher meist noch selbst aufsteigen, denn Skilifte und Seilbahnen gab es keineswegs flächendeckend.
Gruppenfoto um 1940
Einen ersten Mehrschichtenschi aus verleimter Esche oder Hickory entwickelte der Murnauer Schifabrikant Max Hofbauer, der selbst damals bei Wettkämpfen bis in die 1930er Jahre erfolgreich unterwegs war. Die Schirennläuferin Christl Cranz fuhr 1936 bei den Olympischen Winterspielen auf Hofbauer-Schiern zu Gold. 1952 kam die neue Sicherheitsbindung der Firma Johannes Marker aus Garmisch-Partenkirchen auf den Markt. Sie löste die bis dahin üblichen unfallträchtigen Schibindungen ab.
Skifahrer am Spitzing, um 1930.
Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Anders als in der Schweiz setzte das bayerische Hochland erst um 1900 auf den Wintersport. Zahlreiche Verschönerungsvereine widmeten sich von da ab dem Ausbau des Fremdenverkehrs auch in der „Winterfrische“.
Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA