Kulturgüter im Netz: Bayerisches Wirtschaftsarchiv in „bavarikon“
Über hochwertige Digitalisate haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie interessierte Bürgerinnen und Bürger Zugriff auf die Kultur- und Wissenschaftsschätze des Landes – jederzeit, weltweit und kostenfrei. Das Spektrum der Objekte reicht von Handschriften, Urkunden, Archivalien und archäologischen Funden über Münzen, Gemälde und Fotografien bis hin zur bildenden Kunst und Volkskultur.
Rechtzeitig zu seinem 25-jährigen Jubiläum ist jetzt auch das Bayerische Wirtschaftsarchiv Partner geworden. Es präsentiert 113 ausgewählte Exponate aus seinen Beständen. Die Bandbreite ist dabei groß. Sie reicht vom Arbeiterverzeichnis der Lokomotivfabrik Maffei 1851-1857 über ein Klassenfoto der Schülerinnen der Riemerschmid’schen Handelsschule 1899 bis hin zur Zulassungslizenz Nr. 1 der amerikanischen Militärregierung für die Herausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 6. Oktober 1945. Mit seinen Archivschätzen hat es das Wirtschaftsarchiv sogar bis in die „Glanzlichter“ geschafft, wie die Macher von „bavarikon“ eine Bilderleiste mit besonders herausragenden Objekten nennen. So findet sich in dieser Bestenliste beispielsweise die Abendspeisekarte des Münchner Löwenbräukellers von 1909, Spezialität Kalbskopf „en tortue“ (nach Schildkrötenart), und der reich bebilderte Katalog der Firma Isidor Bach, „Spezialgeschäft ersten Ranges für Herren-, Jünglings- und Knabengarderobe“ aus dem Jahr 1903.
Schülerinnen der dritten Klasse an der Riemerschmidschen Handelsschule, 1899. 1862 gründeten der Münchner Likörfabrikant Anton Riemerschmid und sein Prokurist Matthias Reischle die erste Wirtschaftsschule für Mädchen in Deutschland.
Katalog der Firma Isidor Bach, „Spezialgeschäft ersten Ranges für Herren-, Jünglings- und Knabengarderobe“ für Herbst und Winter, 1903. Im November dieses Jahres eröffnete Isidor Bach, der 1878 nach München gekommen war, sein hochmodernes Geschäftshaus in der Sendlinger Straße. Heute befindet sich dort das Bekleidungshaus Konen.
Aus der BWA-Speisenkartensammlung in „bavarikon“: Speisenkarte des Hacker-Bräu-Kellers auf der Theresienhöhe, um 1905. In der Rubrik „Kalte Speisen“ findet sich das sog. „Umstandsbrot“ mit besonders üppigem Belag.
„bavarikon“-Glanzlicht: Programm zum 18. Jahresfest der Firma R. Oldenbourg, 1892. Für Mitarbeiter und Kunden veranstaltete das Verlagshaus bis zum Ersten Weltkrieg jedes Jahr ein Fest mit Musik und Tanz, Scheibenstechen, Kegelschieben und einem „Brillant“-Feuerwerk“.
Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA
