Fürsorge und Vorsorge – Betriebliche Sozialeinrichtungen

Glücklicherweise sind die Deutschen in aller Regel gut abgesichert. Bereits vor der Bismarckschen Sozialversicherung 1884 wurden schon im 18. Jahrhundert erste Betriebskrankenkassen gegründet, um Arbeiter und ihre Familien im Fall von Krankheit oder bei Unfällen zu unterstützen. Die heute älteste Einrichtung dieser Art in Bayern wurde 1844 von dem fränkischen Fabrikanten Lothar von Faber für seine Bleistiftfabrik ins Leben gerufen. 1866 trat Dr. Carl Knaps bei der BASF in Ludwigshafen – seinerzeit noch dem Königreich Bayern zugehörig – als erster Werksarzt in Deutschland seinen Dienst an. In Berlin begann 1913 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Arbeitsphysiologie mit seiner Tätigkeit und setzte sich schon damals auch mit Fragen von Ermüdung und körperlicher Leistungsfähigkeit auseinander. Im Freistaat Bayern nahm das erste Institut für Arbeitsmedizin unter Leitung von Franz Koelsch 1921 in München den Betrieb auf.

Statuten der Krankenkasse der Baumwollspinnerei Kolbermoor, 1862: "§1 In Gemäßheit des § 23 der landesherrlich genehmigten Statuten der Aktiengesellschaft 'Baumwollspinnerei Kolbermoor' wird von dem Ausschusse der Gesellschaft ein Verein, beziehungsweise eine eigene Casse gegründet, zu dem Zwecke, diejenigen Arbeiter zu unterstützen, welche durch Krankheit oder einen Unglücksfall außer Stand sind, ihrer Arbeit vorzustehen."

Röntgenreihenuntersuchung mit einem städtischen "Röntgenbus" bei der Krauss-Maffei AG, München, 1964.

Grippeschutzimpfung für die Beschäftigten der Krauss-Maffei AG mit dem nadelfreien Impfgerät "Hypospray", München, 1965.

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA