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IHK-Services

Kompass für neue Märkte

Aktuelle IHK-Projekte im Außenhandel: Länderstudien, Veranstaltungsreihen und Services für Import und Export.

Die Corona-Pandemie hat die Globalisierung in vielen Bereichen gebremst und den internationalen Warenaustausch erheblich erschwert. Mit Blick auf China und die USA werden die Karten im internationalen Business neu gemischt. Deshalb ist es wichtiger denn je, neue Märkte – sowohl beim Verkauf als auch bei Einkauf und Investment – ausfindig zu machen und neue Strategien zu entwickeln. Ziel muss sein, dass die Außenwirtschaft auch weiterhin eine wichtige Säule für Wohlstand und Beschäftigung darstellt. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken engagiert sich auf vielfältige Weise, um die Unternehmen beim Auslandsgeschäft und bei der Erschließung neuer Märkte zu unterstützen. Im Folgenden ein Überblick über aktuelle Themen und Aktivitäten im Jahr 2022:

Prognos-Studien zeigen Perspektiven im Auslandsgeschäft: Den Blick nach vorne richten und neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren – diesen Input will die IHK mit ihren Studien über chancenreiche Auslandsmärkte geben, die sie gemeinsam mit dem Prognos-Institut erstellt hat. Im Mittelpunkt der Untersuchung mit dem Titel „Zukunftsmärkte und Wachstumssegmente von morgen“ stehen die Länder Indien, Indonesien, Philippinen und Thailand. Ermittelt wurde, welche Geschäftschancen sich dort bis 2030 in den Bereichen ergeben, in denen die Europäische Metropolregion Nürnberg besonderes Potenzial hat: Medizin und Gesundheit, Energie und Umwelt, Information und Kommunikation, Automation und Produktionstechnik sowie Verkehr und Logistik. Auch die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur bis 2030 ist Gegenstand der Analysen und kann beispielsweise den Herstellern von Konsumgütern wichtige Hinweise für ihre geschäftlichen Planungen geben.

Hoher Beratungsbedarf wegen „Brexit“: Seit dem Brexit-Entscheid von 2016 ist das Scheidungsprocedere noch in vollem Gange und dem Vereinigten Königreich droht in diesem Jahr das Ausscheiden aus den Top 10 der wichtigsten deutschen Wirtschaftspartner. Mit Rang 11 würde Großbritannien dann hinter der Tschechischen Republik liegen. Bei allen Unwägbarkeiten, die durch den Brexit verursacht werden, bleibt das Vereinigte Königreich ein attraktiver Handelspartner. Dies unterstreicht auch eine weitere von Prognos im Auftrag der IHK erstellte Studie mit dem Fokus Vereinigtes Königreich. Dabei wurden ebenfalls die Marktchancen in den Kompetenzfeldern der Europäischen Metropolregion Nürnberg mit Blick auf 2030 untersucht. Ein interessantes Ergebnis der Studie ist, dass insbesondere die vergleichsweise junge Bevölkerung des Landes einen wichtigen Wachstumstreiber darstellen dürfte.

Doch auch wenn mit dem Handels- und Kooperationsabkommen (TCA) eine Vielzahl von Themen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU geregelt werden konnte, liegt der Teufel im Detail – wie die geschäftliche Praxis im ersten Jahr nach dem Brexit gezeigt hat. Zudem weichen die britischen Pläne zum Teil in wichtigen Bereichen erheblich von EU-Regeln und -Standards (Datenschutz, Lebensmittel etc.) ab. Insbesondere die Dienstleister, die im Vereinigten Königreich aktiv werden wollen, stehen vor großen Hürden. Um dem hohen Beratungsbedarf gerecht zu werden, plant die IHK auch im Jahr 2022 zahlreiche Veranstaltungen zum Brexit. So beispielsweise das Webinar „Ein Jahr nach dem Brexit – Was wurde erreicht und wie geht es weiter?“ am Dienstag, 18. Januar (siehe Info-Kasten).

IHK-Veranstaltungsreihe „Fit für Auslandsmärkte“: Die IHK Nürnberg organisiert jedes Jahr 50 bis 60 Veranstaltungen zu außenwirtschaftlichen Themen, um mittelfränkische Unternehmen bei ihren Auslandsaktivitäten zu unterstützen. Dazu zählen beispielsweise Ländersprechtage, Seminare und Webinare zu außenwirtschaftlichen Fachthemen und Netzwerk-Veranstaltungen. Auch im Jahr 2022 ist die Themenpalette breit gefächert: Geplant ist u. a. eine Webinar- und Seminarreihe mit dem Titel „Dienstleistungen erbringen in Europa“, die dabei helfen soll, die zahlreichen rechtlichen und bürokratischen Hürden bei dieser Thematik zu überwinden (z. B. hinsichtlich Meldepflichten, Arbeitsrecht, erforderliche Unterlagen am Einsatzort, Rechnungsstellung und Umsatzsteuer). Gemeinsam mit den anderen bayerischen IHKs hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ein Konzept erarbeitet, um Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen beim Auslandsgeschäft zu unterstützen. Zu diesem Themenkomplex ist ebenfalls eine Veranstaltungsreihe der bayerischen IHKs geplant.

„Asien-Pazifik-Forum Bayern“ in Nürnberg: Einen Höhepunkt der IHK-Veranstaltungen bildet jedes Jahr das deutschlandweit bekannte „Asien-Pazifik-Forum Bayern“, das am Donnerstag, 14. Juli 2022 in den Räumen der IHK stattfinden soll. Partnerland der 15. Ausgabe ist der chancenreiche Subkontinent Indien. Über 30 Experten werden an diesem Tag ihre Expertise zu unterschiedlichen Themen und Märkten in Fernost vermitteln. Vertreter der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) stehen zu individuellen Beratungsgesprächen bereit. Außerdem wird es wieder eine Ausstellung von Institutionen und Unternehmen geben, die dort ihre Services rund um das Asien-Geschäft präsentieren.

Lateinamerika im Fokus: Auch wenn derzeit – bedingt durch die Corona-Pandemie – die Wachstumsaussichten in Südamerika noch zurückhaltend bewertet werden, sieht die IHK mittel- bis langfristig gute Geschäftsmöglichkeiten auf dem Kontinent. Dabei sind auch die Länder der „zweiten Reihe“ interessant, wie beispielsweise Kolumbien und Peru. Mit einer Webinar-Reihe und weiteren Veranstaltungen wird die IHK im kommenden Jahr über die lateinamerikanischen Märkte informieren. Ein Höhepunkt werden die „IHK-Kontakttage Lateinamerika 2022“ sein. Gestartet wurde die Veranstaltungsreihe vor Kurzem mit der Auftaktveranstaltung „Lateinamerika: Geschäftsmöglichkeiten für bayerische Unternehmen: Chancen und Potenziale der lateinamerikanischen Zukunftsmärkte – Im Fokus: Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru“.

Neue Beschaffungsmärkte erschließen: Ein wichtiger Aspekt der Aktivitäten des IHK-Geschäftsbereichs International ist nicht nur die Förderung von Exporten, sondern auch die Erschließung neuer Einkaufspartner im Ausland. Dieses Thema hat angesichts der coronabedingten Beschaffungsprobleme und der teilweise gestörten Lieferketten stark an Bedeutung gewonnen. Zu den aktuellen IHK-Projekten gehören Webinare zum Thema Einkauf sowie darauf aufbauende Geschäftsreisen in den Westbalkan und in die Ukraine. Außerdem gibt es Veranstaltungen rund um die Themen Zoll,
E-Commerce und Lieferkettengesetz.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2021, Seite 32

 
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