Mittelstandsgespräch der BayBG am 8. Mai 2025

Was hat der Stapellauf eines Segelschiffs im Jahr 1902 mit dem heutigen Stahlhandel zu tun? Weit mehr, als es auf den ersten Blick scheinen mag! Der vielfach ausgezeichnete Strategie-Professor Kurt Matzler erläuterte auf einer gut besuchten Veranstaltung von BayBG und unserer IHK den Zusammenhang zwischen Schiff und Stahl und lieferte den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern zahlreiche Denkanstöße.
In seiner spannenden Keynote sprach er über das „Innovators Dilemma - Warum etablierte Unternehmen den Wettbewerb um bahnbrechende Innovationen verlieren". Anschaulich schilderte er den paradoxen Sachverhalt, warum gerade erfolgreiche Unternehmen bzw. Branchen an zukunftsweisenden Entwicklungen scheitern können. Er führte aus, dass es jahrzehntelang für Unternehmen ausreichte, eine evolutionäre Weiterentwicklung ihres Angebots vorzunehmen. Bewährte Produkte wurden im Laufe der Zeit der Nachfrage angepasst, weiterentwickelt und verbessert. Diese Strategie ist heute nicht mehr ausreichend: Disruptive Innovationen sind nun die Game-Changer, die neue und bahnbrechende Veränderungen anstoßen.
Kurt Matzler machte deutlich, in welch rasanter Geschwindigkeit sich die Rahmenbedingungen für etablierte Player verändern und welche Maßnahmen und Strategien ergriffen werden sollten, um Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Für nachhaltigen Erfolg braucht es Offenheit, neue Ideen und die von Matzler vorgestellte „Open Strategy“.
Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete der passionierte Extremsportler zahlreiche Fragen der mehr als 100 Gäste, die sich zu den „Mittelstandsgesprächen“ im Nürnberger Marmorsaal eingefunden hatten. Können auch kleinere Unternehmen eine „Open Strategy“ planen oder braucht es dafür die Ressourcen eines Konzerns? Welche Branchen werden vor allem durch Disruptionen verändert? Und wie sollte der Umgang mit Skeptikern aus den eigenen Reihen aussehen?
Matzler ging in den Dialog und forderte die Unternehmerinnen und Unternehmer nachdrücklich auf, sich den kommenden Herausforderungen zu stellen: „Nothing fails like success “ – der Erfolg der Vergangenheit sei eine der größten Barrieren für Veränderung.
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