IHK-Gremium Stadt Nürnberg: Fünf zentrale Themen für den Wirtschaftsstandort Nürnberg

Nürnberg – Die Nürnberger Wirtschaft sendet ein deutliches Signal: Das IHK-Gremium Stadt Nürnberg (IHKG) hat fünf wirtschaftspolitische Handlungsfelder benannt, die aus Sicht der Unternehmen für die Zukunft der Stadt entscheidend sind.
In der IHK-Wahlperiode 2025 bis 2029 will das IHK-Gremium nicht abstrakte Strategien erarbeiten, sondern den Schwerpunkt auf diese fünf konkreten Herausforderungen legen: Mobilität, Flächenpolitik, Innenstadtentwicklung, Sauberkeit und Sicherheit in der City sowie effiziente digitale Verwaltung.
Die 31 ehrenamtlich engagierten Unternehmerinnen und Unternehmer des IHKG bringen dabei die Perspektiven unterschiedlicher Branchen und Unternehmensgrößen ein – vom Industrieunternehmen bis zum Einzelhandel. Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort Nürnberg in den kommenden Jahren resilient und zukunftsfähig aufzustellen und in Abstimmung mit der Stadt praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.
Mobilität, Flächenentwicklung, Innenstadt – der wirtschaftliche Druck wächst
Besonders im Bereich der innerstädtischen Mobilität formuliert das Gremium klare Erwartungen. Es gehe nicht um ein Verbot des Individualverkehrs, sondern um praktikable Konzepte: Der Ausbau von Park&Ride-Angeboten, die Errichtung von Quartiersparkhäusern und eine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung gelten als Voraussetzung für eine funktionierende Innenstadtlogistik – und dafür, dass die Kunden weiter in die Stadt kommen. „Ohne eine funktionierende Erreichbarkeit verlieren wir nicht nur Frequenz, sondern in der Folge wirtschaftliche Substanz“, warnt Thomas Förster, Vorsitzender des IHK-Gremiums Stadt Nürnberg. „Es geht nicht um eine Verkehrsideologie, sondern um pragmatische Lösungen für eine lebendige Innenstadt.“
Auch die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen steht oben auf der Agendades IHKG. Die Unternehmer sprechen sich für eine aktivere Flächenpolitik aus, die gezielt Entwicklungsräume für die Betriebe erschließt. Brachen und ungenutzte Areale sollen systematisch identifiziert und reaktiviert werden.
Im Fokus steht zudem die Zukunft der Innenstadt. Die Nachnutzung großer Handelsflächen – etwa im ehemaligen Kaufhof oder am City Point – wird vom IHK-Gremium als Schlüssel für eine neue wirtschaftliche Dynamik gesehen. Gefordert seien mutige Konzepte, die Handel, Gastronomie und Dienstleistungen zusammenbringen und so zur Belebung der City beitragen.
Sicherheit, Verwaltung und Dialog mit der Stadt
Weitere Themenfelder betreffen die öffentliche Sicherheit und Sauberkeit sowie die Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung. Aus Sicht der Wirtschaft sind dies nicht nur weiche Faktoren, sondern entscheidende Standortbedingungen. Erwartet wird eine effizientere, digitalere und serviceorientierte Verwaltung, die Investitionen und wirtschaftliche Entwicklung unterstützt. „Wenn selbst einfachste Genehmigungsprozesse Monate dauern, entsteht Frust – und oft Stillstand“, sagt Förster. „Die Verwaltung muss wieder Taktgeberin für Entwicklung sein.“ Um die Anwerbung und Integration von Fachkräften aus Drittstaaten zu optimieren, setze sich die IHK auch für die Errichtung eines „Welcome Centers“ bei der Stadt Nürnberg ein.
Die fünf Themenfelder wurden in enger Abstimmung mit der Unternehmerschaft erarbeitet und bilden den Fahrplan für die Ausrichtung des IHK-Gremiums bis 2029. In Arbeitsgruppen werden nun konkrete Maßnahmen ausgearbeitet. Der Dialog mit der Stadtverwaltung hat bereits begonnen. Beim ersten Austausch mit Wirtschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier wurden gemeinsame Schnittstellen identifiziert und ein konstruktiver Arbeitsprozess angestoßen.
Sabine Edenhofer, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Stadt Nürnberg, betont: „Die Wirtschaft hat ihre Themen klar benannt und ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Jetzt geht es darum, gemeinsam mit der Stadt Lösungen zu erarbeiten, die Nürnberg als starken Standort sichern und weiterentwickeln.“
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Sabine Edenhofer
Leiterin KundenService | IHK-Geschäftsstelle Stadt Nürnberg
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