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Solarstrom vom Straßenbahn-Depot


Der neue zentrale Betriebshof der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, der im Juli 2003 in Betrieb genommen wird, wird nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut. Ein „Highlight“ ist die deutschlandweit größte fertig gestellte, dachintegrierte Photovoltaik-Anlage.

Das Besondere der Anlage ist die Integration der Photovoltaik-Module in ein Leichtbau- Dach. Möglich wurde das durch eine Entwicklung des Trierer Dach-Spezialisten alwitra GmbH & Co. Dieser entwickelte die weltweit erste Kunststoff-Dachbahn, die nicht nur das Dach sicher abdichtet, sondern zugleich elektrischen Strom erzeugt. Dazu werden flexible Photovoltaik-Module auf eine seit Jahrzehnten praxisbewährte Kunststoff-Dachbahn laminiert. So bleibt einerseits die flexible Anpassung an jede Dachform erhalten, andererseits entfallen sonst bei Photovoltaik-Anlagen übliche statische Maßnahmen wie zusätzliche Rahmen und Aufständerung.
Im neuen Betriebshof werden mit dem gewonnenen Strom künftig alle elektrischen Anlagen betrieben. Verkauft wird zunächst jedoch der gesamte Strom an die N-ergie Aktiengesellschaft – dem regionalen Energie- Wasserversorgungsunternehmen im Großraum Nürnberg. So wurde zwischen VAG und N-ergie ein Einspeisevertrag geschlossen, der regelt, dass nach dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) die gesamte produzierte Strommenge zu einem auf 20 Jahre festgeschriebenen Satz mit der N-ergie abgerechnet wird. Bei einem Anschaffungspreis von 608 000 Euro heißt das, dass sich die Anlage voraussichtlich nach knapp 17 Jahren amortisiert haben und dann gewinnbringend Strom erzeugen wird.

In welcher Größenordnung die Photovoltaik-Anlage im Straßenbahn-Betriebshof Strom produzieren wird, zeigt ein Vergleich mit anderen im Netz der N-ergie aktiven Anlagen. So befinden sich in Nürnberg auf der Insel Schütt zwei, auf der Berufsschule in der Augustinerstraße eine, auf der Wahlerschule in der Schnieglinger Straße eine Anlage. Auf einem Gymnasium in Roth gibt es eine weitere ebenso wie auf einer Grundschule in Wendelstein. Diese acht Anlagen erzeugen zusammen jährlich rund 93 500 Kilowattstunden (kWh) Strom, also lediglich 18 000 kWh mehr als die Anlage der VAG alleine.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2002, Seite 9

 
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