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Vom Bauchladen zum Großhändler

Vor mehr als 80 Jahren fand Firmengründer Xaver Bertsch eine Marktlücke, indem er gegerbte Kernlederscheiben, die er aus einer zerstörten Fabrik übernommen hatte, als Dichtungen an Installateure verkaufte. Mit Bauchladen und Fahrrad klapperte er Handwerker in Nürnberg und Umgebung ab und entwickelte sich nach der Firmengründung 1919 allmählich zum Sanitär-Großhändler.

Im Jahr 1992 wurde aus der Einzelfirma eine GmbH mit dem Alleingeschäftsführer Thomas Schelter, der Diplomkaufmann übernahm den Familienbetrieb. Im selben Jahr zog das Unternehmen in größere Firmenräume am Nürnberger Hafen, um auf mehr als 1 300 Quadratmetern in modernen Verkaufsräumen das erweiterte Sortiment anzubieten. „Industrietechnik ist der Bereich, der in den vergangenen zehn Jahren immer wichtiger wurde“, zieht Schelter eine Zwischenbilanz. „Heute liefern wir bundesweit Zubehör für alles, was fließt. Das sind beispielsweise Industriearmaturen für Wasser, Gas, Dampf, Pneumatik, Hydraulik, außerdem Fittings und Rohre in den verschiedensten Materialien.

Die Firma mit 40 Mitarbeitern will sich nicht nur als reiner Großhändler mit mehr als 35 000 Artikeln im Sortiment präsentieren, sondern versucht in den eigenen Werkstätten auch Sonderlösungen und individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. „Oft kommen Ingenieure und Techniker zu uns mit Entwürfen und Skizzen für neue Maschinen, wir arbeiten dann speziell für die Bedürfnisse dieses Kunden aus, welche Materialien und Komponenten welcher Hersteller er dafür braucht und wie sich die Idee in der Praxis umsetzen lässt“, so Peter Baumgärtel, der Verkaufsleiter Hydraulik.

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet das Unternehmen mit der amerikanische Firma Parker, einem der weltweit größten Systemanbieter für Hydraulik- und Pneumatikkomponenten, zusammen. In Fürth, Veitshöchheim und im Nürnberger Stammhaus am Hafen ist der direkte Zugang zum Zentralrechner des amerikanischen Partnerunternehmens gewährleistet, so dass innerhalb von 24 Stunden fast jeder Artikel geliefert werden kann.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2002, Seite 51

 
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