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Rüstzeug für Kreditverhandlungen

 

Kleine und mittelständische Unternehmen haben es zunehmend schwer, mit Geldinstituten erfolgreich über Kredite und Finanzierungsalternativen zu verhandeln. Banken fordern mehr Transparenz. Ob und wie ein Betrieb künftig finanziert wird, richtet sich schon heute – lange vor Inkrafttreten von Basel II – nach der Rating-Note.

Deshalb schnürten die bayerischen IHKs zusammen mit der RKW Bayern Beraterhaus GmbH ein Beratungspaket, das Inhaber und Geschäftsführer darin unterstützt, fundierte Plan-/Ist-Vergleiche zu erstellen, das Berichtswesen zu verbessern und mehr Kontrolle und Transparenz zu schaffen. Insgesamt 46 Unternehmen konnten sich im vergangenen Jahr für jeweils eine Woche Finanzierungsberater ins Haus holen und ihre Strategie neu ausrichten. Die Consultants werteten beispielsweise die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung aus, besprachen mit den Unternehmern die Eigenkapitallage und den Einsatz von Finanzierungsalternativen. Außerdem analysierten die RKW-Experten Marktposition und -perspektiven und gaben Tipps für das richtige Verhalten gegenüber Banken. Für die Teilnehmer des Pilotprojekts übernahm das Bayerische Wirtschaftsministerium bis zu 30 Prozent der anfallenden Kosten.

Die Unternehmer äußerten sich durchweg positiv über das gemeinsam Erreichte: Mehr als die Hälfte der Firmenchefs gab an, dass sie dank des Einsatzes externer Fachleute die Finanzplanung optimieren konnten. Große Fortschritte erzielten die meisten Firmen insbesondere in der Verfeinerung des unterjährigen Berichtswesens. Bei etlichen führten die Maßnahmen zu einer Umsatz- und Ertragsverbesserung.

Dr. Reinhard Dörfler, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK), unterstrich die Bedeutung des Angebots: „Bei unserer Erstanalyse der Unternehmen kamen wir zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass sich die Firmenchefs in Berichtswesen, Planung und Controlling gut positioniert glaubten. Doch bei intensiverer Analyse haben wir herausgefunden, dass gerade dort gravierende Defizite vorhanden sind.“

Auch der bayerische Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf des Projektes, das gerade für den Mittelstand eine gute Unterstützung zur Vorbereitung der Bankgespräche gewesen sei. „Ich freue mich, dass die Maßnahme auch im Jahr 2004 fortgesetzt wird.“ Die Initiative könne als Signalgeber für andere Betriebe wirken, so der Staatsminister.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2004, Seite 16

 
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