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Pioniere des Stahlbetonbaus

Die Nürnberger Niederlassung der Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AG hat vor kurzem ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. „Wir realisieren in erster Linie anspruchsvolle Projekte, bei denen technologisches und wirtschaftliches Spezialwissen gefragt sind“, erklärte Josef Gruner, technischer Leiter der Niederlassung Nürnberg. Seit 1904 stehe der Name Wayss & Freytag für innovatives Bauen in Nürnberg.

Wayss & Freytag, das zur holländischen Royal BAM Group gehört, zählt sich zu den großen Unternehmen der Baubranche. In Deutschland gibt es sechs Niederlassungen, davon ist die Nürnberger in der Glockenhofstraße mit über 100 Mitarbeitern eine der ältesten.

Im vergangenen Jahrhundert prägte Wayss & Freytag den Stahlbetonbau. Conrad Freytag hatte 1884 mit einer Hundehütte angefangen, mit deren Hilfe er die Stabilität von Stahlbeton testete. Er erwarb vom Franzosen Joseph Monier dessen Patent, Beton mit Drahtgeflecht oder Eisenstäben zu bewehren. Das Potenzial der Moniertechnik erkannte auch der Frankfurter Bauunternehmer Gustav Adolf Wayss, der die Rechte für die neue Technik für Norddeutschland erwarb und wissenschaftliche Versuche durchführte. Conrad Freytag nahm ihn 1893 als Partner in seine Firma auf, gemeinsam entwickelten beide den Betonbau weiter. Mit der neuen Technik setzte Wayss & Freytag bereits 1900 erste Projekte im Ausland um, neun Jahre später gelang der Sprung nach Übersee. Mit Hotels in St. Petersburg und Karlsbad entstanden 1911 die ersten schlüsselfertigen Projekte.

Als Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht die Nürnberger Niederlassung Hochhäuser und Logistikzentren. Die Ingenieure und Bauhandwerker realisierten komplexe Bauvorhaben, die das Gesicht der Stadt Nürnberg in den letzten Jahrzehnten mit geprägt haben. Zu den wichtigsten Projekten gehören das Plärrer-Hochhaus (1952), das Planetarium (1960), der Nürnberger Fernmeldeturm (1980), das Frankenstadion (1990) sowie in den letzten Jahren der Business-Tower der Nürnberger Versicherungsgruppe und das Kaufhaus Breuninger in der Nürnberger Innenstadt. Vom Standort Nürnberg aus wurden auch viele Aktivitäten in den neuen Bundesländern gesteuert. Beispiele dafür sind die Rekonstruktion der Chemnitzer Oper, die Restaurierung des Bayerischen Bahnhofs in Leipzig sowie der Bau zahlreicher Wohn- und Geschäftshäuser in Berlin.

Besondere Hochhausprojekte von Wayss & Freytag Nürnberg sind der „Munich City Tower“ sowie „Uptown München“, die beide 2003 fertig gestellt wurden. Mit der Sanierung und Modernisierung des Nürnberger Wohngebietes St. Johannis, dem Neubau der Nahversorgungszentrums Fürth, der Errichtung der neuen Infineon Firmenzentrale „Campeon“ in München oder dem Neubau der Königsbaupassagen im Zentrum Stuttgarts sind weitere Großprojekte in Arbeit.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2005, Seite 48

 
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