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Zeitarbeit-Spezialist wächst schneller als die Branche

Die I.K. Hofmann GmbH mit Sitz in Nürnberg, eines der großen deutschen Zeitarbeitunternehmen mit 52 Niederlassungen im Bundesgebiet und Tochtergesellschaften in Österreich und England, erzielte im Jahr 2004 einen Umsatz von 125 Mio. Euro, dies entspricht einem Plus von rund 24 Prozent. Beschäftigt werden über 5 000 Mitarbeiter. Die österreichische Tochtergesellschaft erzielte einen Umsatzzuwachs auf 17,6 Mio. Euro (Vorjahr: 10,1 Mio. Euro).

„Betrachtet man nur den deutschen Markt, so konnten wir hier unseren Umsatz im gesamten Jahr 2004 um 19,9 Prozent steigern. Nach unseren Schätzungen wird dagegen der Branchendurchschnitt bei weniger als zehn Prozent liegen“, so Ingrid Hofmann, Gründerin und Inhaberin von Hofmann Personal Leasing. Frau Hofmann führt dies u.a. auf hohe Qualitätsstandards zurück, die auch durch zahlreiche Preise dokumentiert werden (erst unlängst Auszeichnung mit dem Bayerischen Qualitätspreis 2005), sowie auf die stete Qualifizierung der Mitarbeiter in der hauseigenen Akademie. Eine Stärke liege auch in der dezentralen Organisation und dem Netz von 52 Niederlassungen: Dadurch könne man schnell Mitarbeiter zur Verfügung stellen bzw. rekrutieren. Zudem könnten die Kunden nicht nur im gesamten Bundesgebiet, sondern auch in Österreich, in England und demnächst auch in Tschechien auf Mitarbeiter der I.K. Hofmann GmbH zurückgreifen.

Mitte März hatte I.K. Hofmann in Nürnberg das 20-jährige Jubiläum des Unternehmens gefeiert. Zu den 800 geladenen Gästen zählten u.a. Dr. Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Bundesfamilienministerin Renate Schmidt und Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Hans Spitzner sowie Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. In seiner Rede würdigte Arbeitgeberpräsident Hundt das Wachstum und die steigenden Mitarbeiterzahlen von I.K. Hofmann sowie die Führungsqualitäten von Ingrid Hofmann: „Sie haben Ihr Unternehmen für die Zukunft hervorragend aufgestellt.“

Die I.K. Hofmann GmbH war nach eigenen Angaben eines der ersten Zeitarbeitunternehmen, das sich auch in den neuen Bundesländern engagierte, wo derzeit 20 Niederlassungen bestehen. Einen besonderen Zuwachs erfuhr die Niederlassung Leipzig, die 2004 fast 300 Mitarbeiter beschäftigte. Noch in diesem Jahr wird dort eine zweite Niederlassung eröffnet. Geplant sind außerdem neue Niederlassungen in Straubing, Wiesbaden, Mainz, Homburg/Saar und Pforzheim. Auch Beteiligungen und Zukäufe in Deutschland, Österreich und Tschechien werden nicht ausgeschlossen. Kontakte in Tschechien bestehen schon seit längerem, doch sei bislang wegen der hohen qualitativen Ansprüche noch kein passender Partner gefunden worden. Wachstumspotenzial sieht man beim so genannten „On Site Management“: Das bedeutet, dass der Personaldienstleister mit einem Büro direkt auf dem Gelände des Kunden vertreten ist und dort das gesamte Zeitarbeitpersonal managt.

Für das Jahr 2005 prognostiziert Ingrid Hofmann ein weiteres Wachstum der Branche, bedingt durch die erwartete konjunkturelle Erholung und die weiter steigende Akzeptanz von Zeitarbeit als Mittel zur flexiblen Personalplanung. Auch die aktuellen Gesetzesänderungen trügen dazu bei. „Die Modifizierung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes hat es in manchen Bereichen ermöglicht, noch besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Wir erwarten mittelfristig eine weitere Steigerung des Anteils von Zeitarbeitnehmern in den Unternehmen“, so Hofmann, die auch Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) und Vizepräsidentin des Bundesverbandes Zeitarbeit Personal-Dienstleisungen e.V. (BZA) ist. Die Branche habe sich inzwischen mit dem vom Gesetzgeber veranlassten „Tarifzwang“ arrangiert. Es müsse jedoch für ein Verhandlungsgleichgewicht zwischen den Tarifpartnern gesorgt werden, das im Rahmen des 1. Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt („Hartz I“) vom Gesetzgeber „ausgehebelt“ worden sei. Sehr kritisch sieht Hofmann die Personal Service Agenturen (PSA). Diese seien als Flop zu betrachten und sollten deshalb abgeschafft werden. Diese Meinung habe sie bereits vor eineinhalb Jahren gegenüber Wirtschaftsminister Wolfgang Clement persönlich geäußert. „Es ist staatlich subventionierte Zeitarbeit. Dumpingpreise der PSA führen zu Wettbewerbsverzerrungen, einmal abgesehen von dem in manchen Fällen wenig professionellen Auftreten am Markt. Die Kosten, die dieses Projekt dem Steuerzahler verursacht hat, sollte man ebenfalls nicht vergessen.“

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2005, Seite 60

 
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