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Auslandsgeschäft stärkt deutsche Standorte

Die bayerischen Außenhandelsunternehmen schaffen überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze im Inland, so das Ergebnis einer bundesweiten Studie.

Die globale Verflechtung der bayerischen Wirtschaft sichert auch im Inland Wachstum und Arbeitsplätze. Das ergab eine aktuelle Umfrage unter 750 im Ausland aktiven Unternehmen in Bayern im Rahmen der bundesweiten Studie „Going International“, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Auftrag gegeben hatte. Danach sind international tätige Unternehmen auch im Heimatmarkt erfolgreich und schaffen mehr Arbeitsplätze als sie einsparen. Das gelte vor allem für Unternehmen, die nicht nur Handel betreiben, sondern auch im Ausland investieren oder sogar ihre Produktionen verlagern.

Rund 60 Prozent der im Ausland tätigen bayerischen Unternehmen gaben an, in den vergangenen fünf Jahren in anderen Staaten investiert zu haben. Damit liegt Bayern in der Rangliste der Bundesländer vor Hessen (59 Prozent) und Baden-Württemberg (58 Prozent). Bundesweit betrug der Anteil nur 53 Prozent. Auch hat gut ein Viertel der bayerischen Unternehmen, und damit mehr als im Bundesdurchschnitt, bereits Produktionen ins Ausland verlagert. Doch entgegen den Erwartungen habe diese Entwicklung das Inlandsgeschäft gestärkt und Arbeitsplätze gebracht, so der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK). So hätten 42 Prozent der bayerischen Unternehmen, die Produktionen verlagert haben, im Inland Mitarbeiter eingestellt und nur 31 Prozent Personal abgebaut. Damit sei der positive Beschäftigungssaldo von elf Prozent in Bayern mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (fünf Prozent). Gleichzeitig habe jedes zweite Unternehmen seinen Umsatz gesteigert.

Die meisten international tätigen Unternehmen wollen ihr Auslandsgeschäft in den kommenden Jahren noch deutlich ausbauen. Die größten Wachstumschancen sehen sie dabei in Polen, Russland, Indien, China und Rumänien. Bislang wichtigste Zielregion waren für fast alle befragten Unternehmen die 15 „alten“ EU-Staaten mit einer Erfolgsquote von knapp 100 Prozent gefolgt von den zehn neuen Mitgliedsstaaten. Als wichtigste Gründe für Auslandsinvestitionen nannten die bayerischen Unternehmen die Erschließung neuer Absatz- und Einkaufsmärkte, Kunden-nähe, eine verbesserte Wettbewerbs- position sowie niedrigere Arbeitskosten. Ausschlaggebend für den Erfolg im Ausland sind nach Angaben der Unternehmen verlässliche Geschäftspartner, gründliche Marktkenntnisse und eine gute Produktqualität.

Bundesweit hatten sich 4 400 im Auslandsgeschäft tätige deutsche Unternehmen an der Studie beteiligt.

Die Ergebnisse hat der DIHK in dem Leitfaden „Going International – Erfolgsfaktoren im Auslandsgeschäft“ zusammengefasst. Die Publikation wurde mit wissenschaftlicher Begleitung der Steinbeis-Hochschule Berlin erarbeitet und bietet einen umfassenden Überblick über den Stand und die Perspektiven deutscher Unternehmen im internationalen Geschäft. Kleinen und mittleren Unternehmen vermittelt der Leitfaden, welche unternehmerischen Entscheidungen im Vorfeld eines Auslandsengagements getroffen werden müssen.

Bezug des Leitfadens: www.dihk.de/publikationen
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2005, Seite 26

 
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